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'SZ': Lufthansa will Marke Germanwings sterben lassen

Veröffentlicht am 26.04.2012, 11:12
MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa will ihre Billigflieger-Marke Germanwings laut einem Pressebericht voraussichtlich sterben lassen. Die Maschinen des Billig-Ablegers würden dann womöglich nur noch im Auftrag des Konzerns und mit dem Lufthansa-Logo weiterfliegen, schreibt die 'Süddeutsche Zeitung' (Donnerstag) ohne Angabe von Quellen. Vergangene Woche hatte Lufthansa-Passage-Chef Carsten Spohr in einem Brief an die Mitarbeiter angekündigt, dass Germanwings in weiten Teilen mit dem Lufthansa-Geschäft zusammengelegt werden soll. Unter welcher Marke dies geschieht, ließ er aber offen. Bei der Lufthansa war am Donnerstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die geplante Zusammenlegung mit Germanwings betrifft das dezentrale Europageschäft der Lufthansa. Das sind alle innereuropäischen Flüge, die nicht die Drehkreuze München und Frankfurt berühren. Der 'SZ' zufolge soll dieser Zusammenschluss Anfang kommenden Jahres umgesetzt sein. Für eine Zusammenführung unter dem Dach der Lufthansa spreche, dass die Hauptmarke des Konzerns sonst an vielen Flughäfen nicht mehr vertreten wäre.

Die Lufthansa schreibt im Europaverkehr seit Jahren rote Zahlen. Konzernchef Christoph Franz will dies ändern: Im Jahr 2013 soll die Gewinnschwelle erreicht sein. Bereits seit Jahren steht der Vorschlag im Raum, die dezentralen Flüge ganz an Germanwings abzugeben. Inzwischen hat die einstige Billigfluggesellschaft von der Lufthansa das Vielfliegerprogramm und Firmenverträge übernommen, die Piloten haben annähernd den gleichen Tarifvertrag. Laut 'SZ' sind die Kosten des Billigfliegers unter dem Strich dadurch sogar gestiegen. Im vergangenen Jahr verbuchte die Lufthansa-Tochter einen operativen Verlust von 52 Millionen Euro.

Mit einer Flotte von 30 Maschinen ist Germanwings weitaus kleiner als die Konkurrenten Ryanair und Easyjet , die seit Jahren den deutschen Markt aufmischen. Durch eine Zusammenlegung mit der Lufthansa könnte die gemeinsame Flotte laut 'SZ' auf 80 Maschinen wachsen.

Die Sparziele einer fusionierten Gesellschaft sind ambitioniert. Die Stückkosten der Lufthansa liegen im europäischen Direktverkehr nach Informationen aus Branchenkreisen laut 'SZ' bei etwa zehn Cent pro angebotenem Sitzkilometer und sollen auf etwa acht Cent sinken. Ryanair kommt auf etwa 5,5 Cent, Easyjet auf sechs Cent. Germanwings liegt dem Bericht zufolge bei etwa sieben Cent.

Offen ist auch, wie die vielen zum Lufthansa-Verbund gehörenden Fluggesellschaften besser in den Gesamtkonzern integriert werden sollen. Die aktuelle Struktur ist im Konzernvorstand fest verankert: Stefan Lauer ist dort für Austrian Airlines (AUA), Swiss und Brussels Airlines zuständig, während Spohr die Marke Lufthansa kontrolliert.

'Eigentlich kann man das nicht zwischen zwei Vorständen aufteilen', sagte ein Insider der Zeitung. Dies würde bedeuten, dass Personalvorstand Lauer einen großen Teil seiner Zuständigkeiten abgeben müsste. Zuletzt hatte Lauer Erfolge zu vermelden: Die chronisch defizitäre AUA, deren Aufsichtsrat er führt, setzte nach monatelangen Diskussionen am Dienstagabend beim Betriebsrat deutliche Abstriche bei den Gehältern von Piloten und Flugbegleitern durch./stw/stk

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