DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Tarifbeschäftigten in Deutschland haben im vergangenen Jahr preisbereinigt erneut mehr Geld auf ihrem Konto gehabt. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Vergütungen um 2,7 Prozent und einer Inflationsrate von 1,5 Prozent ergebe sich ein Plus von 1,2 Prozent, teilte das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mit. Mit Ausnahme des Jahres 2011 sei es den Gewerkschaften seit 2009 gelungen, Tarifsteigerungen durchzusetzen, die oberhalb der laufenden Preissteigerungsrate lagen, erklärte Tarifarchiv-Leiter Reinhard Bispinck.
Für die Tarifrunde 2014 habe sich die ökonomische Ausgangslage weiter verbessert. Einer dauerhaften Stärkung der Binnennachfrage in Deutschland käme vor dem Hintergrund der Stabilisierung der Wirtschaftskräfte und der Rezession in vielen europäischen Ländern eine überragende Bedeutung zu, sagte Bispinck. 'Die Tarifpolitik kann dazu einen wirksamen Beitrag leisten'. Verhandelt werde bereits in der chemischen Industrie und in Kürze im öffentlichen Dienst, bei der Deutschen Telekom und in der Druckindustrie. Die vorliegenden Tarifforderungen bewegen sich zwischen 5,5 und 6 Prozent.
Die Spannweite der Lohnerhöhungen reichte 2013 von 3,5 Prozent in der Energie- und Wasserversorgung, rund 3,0 Prozent im Investitionsgütergewerbe und bis zu 2,3 Prozent im Handel. Insgesamt schlossen die Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbunds im vergangenen Jahr Lohn- und Gehaltstarifverträge für 13,1 Millionen Beschäftigte ab. Deren Laufzeit beträgt im Schnitt 22,8 Monate. Für weitere 4,3 Millionen Beschäftigte traten Lohnerhöhungen in Kraft, die bereits 2012 vereinbart worden waren./ls/DP/jkr