Von Geoffrey Smith
Investing.com - Chinas Kleinanleger stecken ihr Geld auf Pekings Drängen hin in Aktien. Dominion und Duke geben die Gaspipeline an der Atlantikküste auf und begründen dies mit regulatorischen Risiken. Die US-Aktien werden nach dem Ferienwochenende voraussichtlich wieder höher in den Handel starten und weitere Anzeichen ein Hochschnellen der Infektionsraten im Süden und Westen der USA abschütteln. Die Ölpreise sind stabil, da Saudi-Arabien Vertrauen für den Ausblick für August signalisiert. Folgendes sollten Sie am Montag, dem 6. Juli, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Chinas Kleinanleger entdecken die Börse
Chinas Referenzindex stieg so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr, aufgrund einer Welle von Käufen durch Kleinanleger, die von den staatlichen Medien gefördert wurde.
Der Shanghai Composite und Shenzhen CSI 300 stiegen jeweils um mehr als 5% und beendeten den Handelstag auf dem höchsten Stand seit Anfang 2018, nachdem ein chinesisches Magazin von der Notwendigkeit gesprochen hatte, einen "gesunden Bullenmarkt" für inländische Aktien zu fördern.
Die Kommentare kommen vor dem Hintergrund der Bedrohung der börsennotierten chinesischen Unternehmen in den USA durch den schwelenden Handels- und geopolitischen Konflikt zwischen den beiden Ländern, was mittelfristig die Abhängigkeit chinesischer Unternehmen vom heimischen Kapitalmarkt erhöhen dürfte.
Weniger als fünf Jahre sind seit der letzten dramatischen Blase am chinesischen Aktien vergangen, eine Blase, die ebenfalls durch eine Kombination aus enthusiastischen Privatanlegern und viel staatlicher Ermutigung aufgeblasen wurde.
2. Dominion und Duke werfen Pipeline-Pläne über Bord
Dominion Energy (NYSE:D) und Duke Energy (NYSE:DUK) gaben bekannt, dass sie ihren Plan zum Bau der 8-Milliarden-Dollar-Pipeline an der Atlantikküste unter dem Appalachian Trail aufgeben werden, und verwiesen auf „die zunehmende Rechtsunsicherheit, die die Entwicklung von Energie und industrieller Infrastruktur in großem Maßstab in den USA überschattet“.
Dominion wird auch sein verbleibendes Gastransport- und -speichergeschäft an Warren Buffetts Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) verkaufen, in einem Deal, der die Anlagen einschließlich Schulden zu 9,7 Mrd. USD bewertet. Der Deal markiert das Ende einer Dürrezeit für Buffett, der sich in den letzten Monaten wiederholt über das Fehlen attraktiver Bewertungen für US-Unternehmen beschwert hat.
Berkshire wird auch einen 25%-Anteil von Dominion am LNG-Terminal Cove Point übernehmen, wo Dominion allerdings der größte Anteilseigner bleiben wird.
3. Dow Jones dürfte höher starten - Uber kauft Postmates
Der US-amerikanische Aktienmarkt dürfte am Montag nach dem langen Wochenende höher starten. Während die Coronavirus-Fallzahlen weiter in die Höhe schießen, konnten die Konjunkturdaten zuletzt überzeugen. Das macht den Anlegern Hoffnung auf eine zügige Wirtschaftserholung.
Der Dow-Jones-Future steht 365 Punkte oder 1,4% im Plus, während der S&P-500-Future um 1,2% zulegt. Für den Nasdaq-100-Future geht es ebenfalls um 1,2% nach oben.
Bei den Einzelwerten werden am Montag die Aktien von Uber (NYSE:UBER) im Fokus stehen. Der weltgrößte Fahrtdienstleister übernimmt Berichten zufolge des Essenslieferanten Postmates für 2,65 Milliarden Dollar. Der Deal soll angeblich die Position von UberEats stärken. CEO Dara Khosroshahi hatte dies zu einem zentralen Bestandteil seiner Strategie für die Ride-Hailing-Gruppe gemacht.
Lesen Sie auch: Ist die 400%-Rallye von Tesla-Aktien gerechtfertigt?
4. Virus-Fallzahlen auf dem Sprung
Sowohl Florida als auch Texas verzeichneten ihre bisher höchsten täglichen Neuerkrankungen am Covid-19-Virus, aber die Politiker der Bundesstaaten deuteten an, dass sie die lokale Wirtschaft nicht wieder schließen werden.
Texas meldete am Samstag 8.076 neue COVID-19-Fälle und überschritt damit zum ersten Mal die Schwelle von 8.000, während Florida für denselben Tag 11.458 neue Fälle meldete, ebenfalls ein Rekord.
Florida hat am Samstag mitgeteilt, dass 14,1% der auf das Virus getesteten Personen positiv waren, während in Texas die Zahl bei 13,1% lag. Die Weltgesundheitsorganisation, die am Wochenende aufgrund der anhaltenden Anstiege in Südasien und Lateinamerika sowie in den USA einen neuen globalen Tageshöchststand für Neuinfektionen registrierte, sagt, dass die Regierungen die Geschäfte nicht wieder öffnen sollten, wenn die Infektionsrate über 5% liegt.
5. Ölpreis stabil - Saudis erhöhen Verkaufspreis
Die Ölpreise bewegten sich stabil über der 40-Dollar-Marke, nachdem die Preissignale Saudi-Arabiens, des weltgrößten Exporteurs, das Vertrauen gestärkt haben, dass sich der physische Markt dem Gleichgewicht nähert (trotz der hohen Lagerbestände an Rohöl auf der ganzen Welt).
Reuters berichtete, dass Saudi-Arabien seine offiziellen Verkaufspreise für alle Rohölsorten im August im Vergleich zum Durchschnittspreis in Oman/Dubai um 1 Dollar angehoben hatte.
Der US-Ölpreis WTI sank um 0,2% auf 40,58 Dollar pro Barrel aufgrund der Sorge über die relative Stärke der US-Nachfrage vor dem Hintergrund der Entwicklungen in Texas und Florida, während die internationale Benchmark Brent um 0,9% auf 43,20 Dollar pro Barrel stieg.
Hinweis: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.
Laden Sie noch heute die kostenfreie Börsen-App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.