Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Texas und Kalifornien melden neue Rekord-Neuinfektionen und der US-Virologe Anthony Fauci warnt davor, dass die USA die Kontrolle über das Virus verlieren. Europas Wirtschaft zeigt Anzeichen für eine Stabilisierung, während China seine ersten Verhaftungen in Hongkong unter dem neuen nationalen Sicherheitsgesetz tätigte. Die Wall Street dürfte vor dem ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe niedriger eröffnen, während die Ölpreise nach erneuten Anzeichen einer sinkenden Produktion und einer sich erholenden Nachfrage wieder in Fahrt kommen. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 1. Juli, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Rekord-Neuinfektionen in Kalifornien und Texas
Texas meldete am Dienstag ein Rekordhoch von 6.900 neuen Coronavirus-Fällen, während Kalifornien laut Reuters einen neuen Rekordwert von 8.441 Fällen verzeichnete. Die Zahlen verstärken die Warnung des amerikanischen Virologen Anthony Fauci vom Dienstag. Er sagte, dass das Land die Kontrolle über die Epidemie verliert.
Fauci, Leiter des National Institute for Allergy and Infectious Diseases, betonte, dass die USA "in die falsche Richtung gehen" und er warnte davor, dass die Zahl der Neuinfektionen 100.000 pro Tag übersteigen könnte. Seine Worte kamen vor dem Wochenende des 4. Juli, an dem öffentliche Veranstaltungen und Familienfeiern ein erhöhtes Übertragungsrisiko mit sich bringen werden.
Fauci betonte, rund die Hälfte aller neuen Fälle kämen derzeit aus vier Staaten: Kalifornien, Texas, Florida und Arizona.
Eine Umfrage für CNBC zeigte, dass sich der Fortschritt des Virus weniger als fünf Monate vor der Wahl im November zunehmend in negativen Bewertungen für Präsident Donald Trump niederschlägt.
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2. Eurozone stoppt konjunkturelle Talfahrt
Die europäische Wirtschaft zeigte nach ihrer Talfahrt zu Beginn des zweiten Quartals weitere Anzeichen einer Stabilisierung.
Der IHS-Markit-Einkaufsmanagerindex der Eurozone stieg im Juni auf 47,4, während der EMI-Index für Großbritannien über die Wachstumsschwelle von 50 stieg. Der Chefvolkswirt der Bank of England, Andrew Haldane, sagte, dass die Erholung in Großbritannien schneller voranschreitet als erwartet.
Darüber hinaus verlangsamte sich der Anstieg der deutschen Arbeitslosigkeit im Juni drastisch. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juni nur um 40.000 auf 2,853 Millionen Menschen.
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3. Wall Street dürfte tiefer eröffnen - ISM im Blick
Die US-Aktien dürften das dritte Quartal im negativen Bereich beginnen, weil Bedenken über die Ausbreitung des Virus - und eine mögliche weitere Abkühlung der Beziehungen zu China - die Stimmung beeinflussen.
Der Dow-Jones-30-Future verliert 161 Punkte oder 0,6%, während der S&P 500-Future um 0,5% und der Nasdaq-100-Future um 0,3% zurückging.
Die höhere Marktunsicherheit spiegelte sich auch in der Entwicklung des Goldpreis wider, der gestern zum ersten Mal seit 2012 über die Marke von 1.800 Dollar sprang. Bis 12.30 Uhr lag das gelbe Metall mit 1.805,65 Dollar pro Feinunze gut 0,3% über dem Schlusskurs vom Dienstag.
Unternehmensseitig stehen am Mittwoch die Aktien der Brauerei Constellation Brands (NYSE:STZ) und die von General Mills (NYSE:GIS) im Fokus. Beide werden ihre Quartalsergebnisse vorlegen. Das wichtigste Ereignis des Tages ist die Bekanntgabe des ISM Manufacturing Index um 16 Uhr, der voraussichtlich von 43,1 im Mai auf 49,5 im Juni steigen wird. Außerdem gibt es den ADP-Bericht zur Privatbeschäftigung im Juni.
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4. Erste Festnahme in Hongkong
Die chinesische Polizei hat in Hongkong die ersten Festnahmen nach dem neuen Sicherheitsgesetz vorgenommen, das am Dienstag in Kraft getreten ist.
Das Gesetz, das lebenslange Haftstrafen gegen Personen vorsieht, die Abspaltung, Subversion und Terrorismus betreiben, wurde ungelesen in der städtischen Legislative erlassen.
CNN berichtete von rund 70 Festnahmen als Reaktion auf Proteste, die im Vergleich zu früheren pro-demokratischen Aktionen vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie verhältnismäßig klein waren.
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5. Ölpreis legt mit Anzeichen für neues Gleichgewicht zu
Die Ölpreise haben wieder etwas Fahrt nach oben aufgenommen, nachdem die Daten im Juni einen deutlichen Rückgang der Exporte aus dem Irak zeigten. Das Land hatte sich zuletzt nicht an die Förderquoten der Opec gehalten.
Die US-Sorte WTI Öl gewann 2,4% auf 40,22 Dollar pro Barrel, während die internationale Benchmark Brent um 2,2% auf 42,33 Dollar pro Barrel stieg.
Zur guten Stimmung beigetragen hat auch ein sehr viel größerer als erwarteter Rückgang der vom American Petroleum Institute geschätzten US-Rohöllagerbestände. Damit ist klar, dass der Prozess der Marktbereinigung durch den Wiederanstieg der Covid-19-Fälle in den USA noch nicht zum Erliegen gekommen ist.
Laut der Energy Information Administration ist die Ölproduktion der USA im April auf 12,06 Millionen Barrel pro Tag gesunken, das waren jedoch über 300.000 Barrel täglich mehr, als die EIA zuvor geschätzt hatte.
Die offiziellen Regierungsdaten zu den Lagerbeständen in den USA werden heute um 16.30 Uhr veröffentlicht.
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