Der Coronavirus-Ausbruch in den USA zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Am Dienstag warnte der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, Dr. Anthony Fauci, den US-Kongress, dass die Rate der Neuinfektionen bei vorzeitiger Wiedereröffnung und weit verbreitetem Versäumnis, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, 100.000 pro Tag überschreiten könnten.
In Texas, Florida, Arizona und Kalifornien sind die bestätigten Fallzahlen gestiegen, was die örtlichen Beamten dazu veranlasste, die Maßnahmen zur Wiedereröffnung von Unternehmen zurückzunehmen.
Trotz der anhaltenden negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Gesamtwirtschaft sind die drei folgenden Aktien in einer guten Position, weitere Kursgewinne zu erzielen:
1. Amazon.com: E-Commerce & Cloud treiben Ergebnis
Amazon.com (NASDAQ:AMZN) benötigt keine Erklärung. Dem Online-Händler und Cloud-Computing-Riese ging es während der gesamten Coronavirus-Krise gut und sein Kurs hat in den letzten drei Monaten um 45% zugelegt und damit den Zuwachs des S&P 500 von 22% im gleichen Zeitraum weit übertroffen. Die Aktien, die am 24. Juni ein Rekordhoch von 2.795 US-Dollar erreichten, notierten gestern bei 2.758,82 US-Dollar, was dem Unternehmen eine Bewertung von 1,37 Billionen US-Dollar bescherte.
Der in Seattle, Washington, ansässige Internethändler war wohl der bekannteste Gewinner der Covid-19-Pandemie und profitierte von der Umstellung auf Online-Shopping während der Krise.
Der globale Gigant wird das nächste Mal am 30. Juli Ergebnisse vorlegen. Der Konsens unter den Analysten sieht für das zweite Quartal einen Gewinn pro Aktie von 1,37 USD, während der Umsatz voraussichtlich um 27% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr auf 80,6 Milliarden US-Dollar steigen wird, worin sich Stärke sowohl im E-Commerce als auch im Cloud-Computing widerspiegelt.
Amazon war Gegenstand einer Flut positiver Analystenberichte, als sich der Berichtstag nähert. Die Deutsche Bank erhöhte ihr Kursziel auf 3.333 USD pro Aktie und SunTrust setzte seines auf 3.400 USD hoch.
Zusätzlich zu den positiven Aussichten könnte Amazon weitere Stärke in seiner Cloud-Computing-Sparte sehen, als es Schritte unternimmt lukrative Nutzer anziehen, wie das Militär und kommerzielle Raumfahrtorganisationen. Dieser Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen laut Teresa Carlson, der Vizepräsidentin von Amazon Web Service (AWS) für Staatsaufträge weltweit, eine „Zunahme der weltraumbezogenen Cloud-Computing-Verträge mit einer geschätzten Marktgröße von Hunderten von Milliarden Dollar“ erwartet.
2. Fastly: Netzwerk für schnelle Inhalte
Fastly (NYSE:FSLY), das im Mai 2019 an die Börse ging, ist ein schnell wachsender Cloud-Anbieter für Content Delivery-Netzwerke (CDNs), der große Namen wie Shopify (NYSE:SHOP), Spotify ( NYSE: SPOT) und Slack (NYSE:WORK) als Kunden hat. Mit seinen Diensten können andere Unternehmen ihre Websites, Apps sowie Video- und Streaming-Angebote beschleunigen.
Das in San Francisco, Kalifornien, ansässige Unternehmen erfreute sich eines Nachfrageanstiegs nach Cloud-basierten Diensten, da sich immer mehr Unternehmen dafür entschieden, ihre virtuelle Präsenz während der aktuellen Covid-19-Pandemie zu verbessern.
Die Aktie von Fastly hat in den letzten Monaten den breiteren Markt deutlich übertroffen und ist seit Ende März um 361% gestiegen. Die Aktien, die am Montag ein Allzeithoch von 88,94 USD erreichten, schlossen den Handel gestern Abend zu 83,83 USD ab, was der Firma eine Marktkapitalisierung von 8 Mrd. USD gibt.
Der Cloud-Computing-Dienstleister meldete Anfang Mai ein außerordentlich gutes Ergebnis für das erste Quartal und verbesserte sein Nettoergebnis von einem Verlust pro Aktie von 30 Cent im Vorjahreszeitraum auf einen Verlust von 6 Cent pro Aktie. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 38% auf 63 Mio. USD.
Der Ausblick für das zweite Quartal war ebenfalls gut: Fastly prognostizierte einen Umsatz von 70 bis 72 Millionen US-Dollar, was eine Umsatzwachstumsrate von 57% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Das Unternehmen erhöhte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 280 bis 290 Millionen US-Dollar,während es zuvor zwischen 255 und 265 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt hatte.
3. Upwork: Führender Marktplatz für Freiberufler
Upwork (NASDAQ:UPWK), ein führender Anbieter in der Freiberufler- und Fernarbeitsbranche, betreibt eine Plattform, die Unternehmen auf der ganzen Welt mit unabhängigen Auftragnehmern verbindet.
Die Nachfrage nach Dienstleistungen des Unternehmens ist in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen, als der Rekordanstieg der Arbeitslosigkeit Amerikaner und Menschen weltweit dazu veranlasste, nach freiberuflicher Arbeit zu suchen.
Die Aktie von Upwork ist in den letzten drei Monaten um 124% gestiegen, obwohl sie gegenüber dem Vorjahr immer noch ein Minus von fast 10% aufweist. Die Aktie, die am 26. Juni ein Siebenmonatshoch von 14,69 USD erreichte, beendete den Dienstag zu 14,44 USD, was dem Beschäftigungsvermittler eine Marktkapitalisierung von rund 1,7 Mrd. USD bescherte.
Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen entwickelte sich im ersten Quartal gut, da die Ergebnisse dank des Coronavirus stiegen. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal um 21,5% auf 83,2 Mio. USD zu. Der Umsatz im Kerngeschäft stieg sogar um 24%, während das Bruttodienstleistungsvolumen - eine weitere genau beobachtete Kennzahl - im Jahresvergleich um 15% auf 559,5 Mio. USD zunahm.
"Da die weltweite Ausbreitung des Coronavirus die Einführung von Remote-Arbeit erheblich beschleunigt und den Wert, den Unternehmen auf die Flexibilität der Belegschaft legen, erheblich erhöht, sind die Lösungen von Upwork für Kunden relevanter denn je", sagte CEO Hayden Brown in der Ergebnisveröffentlichung des Unternehmens für das erste Quartal vom 6. Mai.