Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Federal Reserve beendet ihre zweitägige politische Sitzung und es wird erwartet, dass das US-BIP so stark geschrumpft ist wie seit 11 Jahren nicht mehr. Präsident Donald Trump ordnete an, dass die Fleischfabriken geöffnet bleiben, um die Lebensmittelversorgung der Nation zu gewährleisten. Die Gewerkschaften argumentierten, dass dabei die Gesundheit der Beschäftigten ignoriert werde. Die Berichtssaison nimmt ihren Lauf und heute erwarten uns nach Börsenschluss die Ergebnisse von Microsoft (NASDAQ:MSFT), Tesla (NASDAQ:TSLA) und Facebook (NASDAQ:FB). Die Ölpreise stabilisieren sich, nachdem die wöchentlichen Lagerbestandsdaten keinen neuen Schock ausgelöst haben. Hier finden Sie, was Sie für die Finanzmärkte am Mittwoch, den 29. April, wissen müssen.
1. Trump ordnet Fortsetzung der Fleischproduktion an
Präsident Donald Trump unterzeichnete eine Executive Order, die Fleischverarbeitungsbetriebe zwingt, das Geschäft fortzusetzen, um die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten.
Die Anordnung wurde von der United Food and Commercial Workers International Union kritisiert. Sie stellte fest, dass 20 Fleischverpackungs- und -verarbeitungsarbeiter am Coronavirus gestorben und mindestens 6.500 infiziert seien. Mindestens 22 Betriebe, die verschiedene Fleischsorten verarbeiten, wurden aufgrund der Krankheit vorübergehend geschlossen.
Der Konflikt zwischen Gesundheits- und Wirtschaftspolitik spielt sich weltweit weiterhin unterschiedlich ab. In den USA werden Tennessee und Wisconsin am Mittwoch die letzten Staaten sein, welche die Wiedereröffnung bestimmter kleinerer Betriebe erlauben.
China hat die Grenzbeschränkungen für seine Bürger gelockert, während Polen der letzte europäische Staat ist, der seinen Lockdown aufweicht. Am Dienstag hatte sich der französische Präsident Emmanuel Macron dem Druck der Unternehmen gebeugt und angekündigt, dass die Abriegelung seines Landes am 11. Mai größtenteils aufgehoben werden würde, trotz ernsthafter Warnungen vor einer erneuten Ausbreitung in der Bevölkerung.
2. Fed Sitzung, Powell-Pressekonferenz & BIP-Daten im Fokus
Die Federal Reserve wird um 20:00 Uhr ihre Ergebnisse der zweitägigen Sitzung bekannt geben. Angesichts früherer Erklärungen, in denen die Idee negativer Zinssätze weitgehend verworfen wurde, werden keine Änderungen der Zinssätze erwartet. Allerdings sind weitere Anpassungen der Liquiditätspolitik und des Programms zur quantitativen Lockerung nicht ausgeschlossen. Der Markt wird auch auf die Äußerungen des Vorsitzenden Jerome Powell auf seiner Pressekonferenz um 20:30 Uhr achten.
Powell wird sich zur ersten Schätzung des BIP für das 1. Quartal äußern können, welches auf Jahresbasis voraussichtlich um 4% geschrumpft ist. Dies wäre der stärkste Rückgang seit 2009. Dieses Ergebnis wird mit den nachfolgenden Schätzungen höchstwahrscheinlich revidiert werden und auf jeden Fall durch den für das zweite Quartal erwarteten Rückgang in den Schatten gestellt.
3. US-Börsen freundlich erwartet
Die US-amerikanischen Börsen dürften nach dem Momentumverlust gestern freundlich in den Handel am Mittwoch starten.
Der Dow Jones 30 Future gewinnt 102 Punkte oder 0,4%, während der S&P 500 Future um 0,6% zulegt. Der Nasdaq 100 Future steigt um 0,9%.
Der technologielastige Nasdaq (NASDAQ:NDAQ) profitierte in erster Linie von robusten Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) gestern nach US-Börsenschluss.
Die europäischen und asiatischen Börsen suchten nach gemischten Quartalszahlen von Samsung (KS:005930) und Airbus nach einer klaren Richtung. Vor US-Börsenbeginn legen Boeing (NYSE:BA) und General Electric (NYSE:GE) ihre Ergebnisse vor.
4. Zahlenflut im Tech-Bereich
In den USA werden am Dienstag einige Schwergewichte aus der Tech-Branche ihre Zahlen vorlegen, darunter Microsoft, Facebook und Qualcomm.
Im Rampenlicht dürfte jedoch das Zahlenwerk von Tesla stehen, nachdem diese Woche berichtet wurde, dass der US-Elektroautobauer seine Fabrik in Fremont wiedereröffnen will, obwohl der Corona-Lockdown in Kalifornien noch nicht aufgehoben wurde.
Die Tesla-Rivalen Daimler (OTC:DDAIF), Volkswagen (DE:VOWG_p) und Nissan (OTC:NSANY) haben derweil neue Updates herausgegeben. Die beiden deutschen Autobauer erwarten trotz der Corona-Krise, dass das Ergebnis auf operativer Basis in diesem Jahr weiter positiv bleiben wird.
5. Ölpreis erholt sich - Rohöllagerdaten im Fokus
Der Ölpreis erholte sich am Mittwoch, nachdem das American Petroleum Institute einen geringeren Anstieg der Rohöllagerbestände gemeldet hatte als erwartet.
Das API schätzt den Anstieg der Ölreserven in den USA auf 10 Millionen Barrel. Erwartet wurden 10,6 Millionen Barrel. Um 16.30 Uhr wird die EIA die offiziellen Daten herausgeben.
Der Juni-Kontrakt für die US-Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 13% auf 13,94 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent Brent um 2,7% auf 23,36 Dollar je Barrel zulegte.