LUGANSK (dpa-AFX) - Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben der ukrainischen Führung einen Bruch der Waffenruhe vorgeworfen. "Von unserer Seite wird das Feuer nicht eröffnet", sagte der Anführer der selbst ernannten "Volksrepublik" Lugansk, Waleri Bolotow, am Sonntag. "Der Gegner befolgt die Bedingungen der Feuerpause nicht", behauptete Bolotow. Das Militär habe weiter Flugzeuge im Einsatz und bewege schwere Kampftechnik.
Die Kampfhandlungen hätten ungeachtet der bis Montagabend verlängerten Waffenruhe nicht aufgehört. "Es werden nicht nur besiedelte Orte beschossen, sondern auch das Gebiet der Russischen Föderation", sagte Bolotow der Agentur Interfax zufolge. Er erwarte nach Ende der Feuerpause eine Zunahme der Gewalt und kündigte Widerstand an.
Das Außenministerium in Moskau hatte zuvor gerügt, dass bei Gefechten Munition auch russisches Territorium getroffen habe. Die prorussischen Aufständischen beteuerten, alle Bedingungen der Waffenruhe zu erfüllen und Kiews Friedensplan zu unterstützen. So seien am Wochenende auch die letzten vier von insgesamt acht Ende Mai verschleppten Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) freigelassen worden.ne