FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Frankfurter Ermittlungsverfahren gegen ein multimillionenschweres Umsatzsteuerkarussell ist ein weiterer Brite angeklagt worden. Dem 41-Jährigen wirft die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt vor, als Mitglied einer Bande beim Handel mit EU-Luftverschmutzungsrechten rund 30 Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen zu haben. Der Mann war im Januar in Großbritannien festgenommen und im April an die deutschen Behörden ausgeliefert worden, wie die Justiz am Mittwoch berichtete.
In dem Komplex mit einem geschätzten Gesamtsteuerschaden von 850 Millionen Euro sind bereits acht Beteiligte zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der mutmaßliche Drahtzieher, ebenfalls ein Brite, war im April in der US-Stadt Las Vegas bei einem Boxkampf verhaftet worden.
Unter Verdacht stehen auch Mitarbeiter der Deutschen Bank, über die ein Großteil der Handelsgeschäfte lief. Zu den Beschuldigten zählen Co-Chef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause. Die Manager hatten die - später korrigierte - Steuererklärung des Instituts für das Jahr 2009 unterschrieben.gf