BERLIN (dpa-AFX) - Umweltschützer haben mit Kritik auf die Vorhaben der Bundesregierung für einen besseren Klimaschutz reagiert. "Auch nach monatelangen Verhandlungen liefert Kanzlerin Merkel lediglich ein Bündel Eckpunkte und Maßnahmen, das meilenweit hinter den Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen zurück bleibt", kritisierte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser am Freitag. Vor allem die Union habe weitergehende Schritte verhindert. Der angepeilte CO2-Preis sei "lächerlich" und werde von der geplanten Erhöhung der Pendlerpauschale aufgehoben.
Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte die Beschlüsse. "Was das Klimakabinett heute präsentiert hat sind lediglich Luftbuchungen und leere Versprechungen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Ob beim Kurs für 100 Prozent Erneuerbare, konkrete Vereinbarungen zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Erdgas - ein Wille für ernsthaften Klimaschutz ist mit diesem Plan nicht erkennbar." Der Naturschutzbund Nabu äußerte Zweifel, dass die Bundesregierung die selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 mit den beschlossenen Maßnahmen erreichen werde. Die Bundesregierung habe die Dringlichkeit zum Handeln noch nicht verstanden, sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. Es bleibe bei Steuergeschenken und neuen Subventionen. Die Naturschutzorganisation WWF nannte das Klimapaket eine "Mischung aus Verzagen, Vertagen und Versagen" und forderte Nachbesserungen.