😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Unions-Wirtschaftsflügel gegen Rente mit 63 - Oettinger: Rente ab 70

Veröffentlicht am 21.04.2014, 13:19
Unions Wirtschaftsflügel kritisiert den von der SPD durchgesetzten Rentenkurs

BERLIN (dpa-AFX) - Prominente Vertreter des Wirtschaftsflügels der Union lassen bei ihrer Kritik an den schwarz-roten Plänen für eine Rente ab 63 nicht locker. Der CDU-Wirtschaftsrat warf Kanzlerin Angela Merkel vor, mit dem von der SPD durchgesetzten Rentenkurs Politik gegen ihre Überzeugung zu machen. EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) und Wirtschaftsforscher sprechen sich für längere Lebensarbeitszeiten inklusive einer Rente mit 70 aus.

SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel sagt dagegen zur Kritik aus den Reihen des Koalitionspartners: "Ich gehe fest davon aus, dass die Union zu den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag steht. Die Entscheidungen sind gefallen."

Der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt Lauk, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin, der von Merkel initiierte Euro-Plus- Pakt sehe die Angleichung des tatsächlichen Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung und die Begrenzung der Vorruhestandsregelung vor. "Und jetzt kippen wir das wieder." Die Union konterkariere mit der Rente mit 63 "unsere eigenen Forderungen in Europa. Andere Länder sind froh, dass Deutschland das macht und sie sich nun nicht so anstrengen müssen."

CDU-Chefin Merkel hatte mehrfach betont, dass ihr die Zugeständnisse zur Rente mit 63 in den Koalitionsverhandlungen besonders schwer gefallen seien.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) habe die Rentenpläne ungerecht aufgesetzt, sagte Lauk. "Wenn es nur um eine Rente mit 63 Jahren ginge für Menschen, die 45 Jahre am Stück hart gearbeitet haben - das wäre kein so großes Problem." Das beträfe wenige hunderttausend Leute. "Aber wer 45 Jahre halbtags gearbeitet hat und zwischendurch arbeitslos war, kommt auch in den Genuss der Rente mit 63. Das kann nicht wahr sein. Hier ist die Umsetzung des Koalitionsvertrags durch die Sozialdemokratie sozial ungerecht geworden. Das kann man nicht durchlassen." Vor allem die SPD - und nicht die Union - werde Schaden nehmen. "Die SPD macht die großen falschen Projekte, die langfristig nicht haltbar sind", sagte Lauk.

EU-Energiekommissar Oettinger forderte in der Zeitung "Die Welt" (Dienstag): "Wir haben einen Fachkräftemangel und müssen in den nächsten Jahren über die Rente mit 70 sprechen." Menschen müssten mit beruflicher Weiterbildung fit gemacht werden für eine längere Lebensarbeitszeit.

Unterstützung bekam Oettinger von Marcel Fratzscher, dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. "Durch die steigende Lebenserwartung und die demografische Wende ist die Frage der Rente mit 70 unausweichlich", sagte er der "Welt". Auch Klaus Zimmermann, Direktor des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit, kritisierte die Koalitionspläne: "Mit der Rentenparty, die die deutsche Bundesregierung gerade auf Kosten der jungen Generation vorbereitet, gibt Deutschland in Europa seinen Anspruch auf Führung in rentenpolitischen Zukunftsfragen auf."

Der hessische SPD-Chef und Bundesvize seiner Partei, Schäfer-Gümbel, sagte der dpa in Wiesbaden, mit der abschlagsfreien Rente nach 45 Jahren Arbeit werde eine Gerechtigkeitslücke geschlossen. "Das gilt nicht nur für die Facharbeiterschaft, sondern auch für viele andere Beschäftigte", sagte er zu Vorwürfen, die SPD bediene mit der Reform vor allem die ihr eng verbundene Klientel der Facharbeiter.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki sagte der dpa, seine Partei wolle sich mit einem eigenen Konzept zur Rentenreform profilieren. "Wir favorisieren das schwedische Modell, nach dem im Alter zwischen 60 und 70 Jahren Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitgeber frei miteinander vereinbaren können, wann sie aufhören oder in welcher Form sie in Teilzeit übergehen", sagte er. "Auch wir meinen, dass Menschen, die 45 Jahre hart gearbeitet haben, in Rente gehen dürfen und können", sagte Kubicki. "Wir sind anders als Sozial- und auch Christdemokraten aber der Auffassung, dass die Menschen darüber in einer freiheitlichen Welt selbst entscheiden können."/bk/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.