HAMBURG (dpa-AFX) - Der amerikanische Paketdienst UPS muss sich bei der geplanten Übernahme des niederländischen Konkurrenten TNT Express <2TN.FSE> auf Widerstand der Gewerkschaften gefasst machen. 'Wir werden uns natürlich auch für alle Fälle auf Streiks einstellen', sagte Egon Groen von der größten niederländischen Gewerkschaft FNV Bondgenoten der 'Financial Times Deutschland' (Dienstag). Auch sonst verfügten die Arbeitnehmer über 'eine Menge Instrumente', ihre Interessen geltend zu machen. So könnten sie fordern, dass die Handelskammer in Amsterdam die Fusion überprüft. Deren Präsident habe dann weitgehende Rechte.
Groen rechnet fest damit, dass bei den Niederländern im Zuge der Übernahme Arbeitsplätze wegfallen. Zwar habe TNT ihm zuletzt versichert, dass dazu noch nichts bekannt sei. 'Aber niemand kann von uns wirklich erwarten, dass wir glauben, dass Synergien von 550 Millionen Euro ohne Stellenabbau erreicht werden', sagte der Gewerkschafter, der die Gespräche mit dem Unternehmen führt. TNT-Chefin Christine Lombard müsse dazu beim nächsten Treffen im Mai Antworten geben. UPS hatte die Synergien auf 400 bis 550 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Bei der TNT-Hauptversammlung an diesem Mittwoch werden weitere Neuigkeiten erwartet.
UPS hatte sich am 19. März mit TNT auf eine Übernahme geeinigt. Für 5,2 Milliarden Euro wollen die US-Amerikaner den niederländischen Konkurrenten schlucken und damit der Deutschen Post DHL die Vorherrschaft auf dem alten Kontinent streitig machen. Die TNT-Führung, die bisher skeptisch war, unterstützt das Angebot. Allerdings müssen die Aktionäre und die Wettbewerbshüter dem Geschäft noch zustimmen.
Gelingt die Übernahme, werden die Amerikaner in Europa bei den Expresssendungen zum bisherigen Platzhirschen, der Deutsche-Post-Sparte DHL Express, aufschließen. Nach Daten des Branchenverbands Transport Intelligence kam DHL nach zuletzt verfügbaren Kennzahlen aus dem Jahr 2010 im europäischen Expressmarkt auf einen Marktanteil von 17,6 Prozent. TNT Express kam auf 9,6 Prozent und UPS auf 7,7 Prozent. Die Deutsche Post hat wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen die Übernahme angemeldet.
Die defizitäre TNT Express ist mit rund 77.000 Beschäftigten auf dem Feld von eiligen Sendungen und Transporten für Geschäftskunden unterwegs, das den klassischen Paketversand für Privathaushalte nicht einschließt. UPS bedient beide Segmente./stw/jha/nmu
Groen rechnet fest damit, dass bei den Niederländern im Zuge der Übernahme Arbeitsplätze wegfallen. Zwar habe TNT ihm zuletzt versichert, dass dazu noch nichts bekannt sei. 'Aber niemand kann von uns wirklich erwarten, dass wir glauben, dass Synergien von 550 Millionen Euro ohne Stellenabbau erreicht werden', sagte der Gewerkschafter, der die Gespräche mit dem Unternehmen führt. TNT-Chefin Christine Lombard müsse dazu beim nächsten Treffen im Mai Antworten geben. UPS hatte die Synergien auf 400 bis 550 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Bei der TNT-Hauptversammlung an diesem Mittwoch werden weitere Neuigkeiten erwartet.
UPS hatte sich am 19. März mit TNT auf eine Übernahme geeinigt. Für 5,2 Milliarden Euro wollen die US-Amerikaner den niederländischen Konkurrenten schlucken und damit der Deutschen Post DHL
Gelingt die Übernahme, werden die Amerikaner in Europa bei den Expresssendungen zum bisherigen Platzhirschen, der Deutsche-Post-Sparte
Die defizitäre TNT Express ist mit rund 77.000 Beschäftigten auf dem Feld von eiligen Sendungen und Transporten für Geschäftskunden unterwegs, das den klassischen Paketversand für Privathaushalte nicht einschließt. UPS bedient beide Segmente./stw/jha/nmu