MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im wohl letzten großen Prozess um den milliardenschweren Schmiergeldskandal bei Siemens ETR:SIE spricht das Landgericht München am Freitag (9.00) das Urteil. Die Verteidigung des früheren Konzernvorstands Uriel Sharef forderte Freispruch, er selbst hat die Vorwürfe stets bestritten. Die Staatsanwaltschaft plädierte am Mittwoch für eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten. Sharef habe für ein Geschäft mit fälschungssicheren Ausweisen in Argentinien ein Bestechungssystem gedeckt und sich damit der Untreue gegenüber Siemens schuldig gemacht.
Der Ende 2006 aufgeflogene Schmiergeldskandal hatte Siemens erschüttert und kostete viele Manager den Job. Über Jahre sollen 1,3 Milliarden Euro in dunkle Kanäle geflossen sein, um Aufträge im Ausland zu ergattern. Die größte Korruptionsaffäre der deutschen Wirtschaftsgeschichte hat Siemens 2,5 Milliarden Euro gekostet.b