NEW YORK (dpa-AFX) - Die Siemens (ETR:SIE)-Schmiergeldaffäre hat für zwei ehemalige Abteilungsleiter ein böses Nachspiel. Eine New Yorker Richterin verdonnerte die Männer zur Zahlung von 414 000 Dollar beziehungsweise 524 000 Dollar (386 000 Euro). Das geht aus bereits am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor.
Die US-Börsenaufsicht SEC hatte im Dezember 2011 insgesamt sieben ehemalige Siemensianer verklagt. Sie sollen argentinische Regierungsmitarbeiter bestochen haben, um an einen Auftrag für die Herstellung fälschungssicherer Pässe zu gelangen. Siemens selbst hatte in der Schmiergeldaffäre bereits 2008 eine Strafe gezahlt.
Die US-Justiz hatte sich mit anderen Beklagten auf deutlich niedrigere Strafen geeinigt oder das Verfahren fallen lassen. Die zwei Ex-Abteilungsleiter jedoch, die in Deutschland saßen, hätten überhaupt nicht auf die Klage reagiert, heißt es in dem Urteil. Ein Siemens-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Die USA verfolgen auch Korruptionsvergehen von Ausländern im Ausland. Im Falle von Siemens fühlten sich die USA unter anderem zuständig, weil das Unternehmen an der New Yorker Börse notiert ist und Werke im Land betreibt. Weitere Verfahren gegen Einzelpersonen laufen in Deutschland und Argentinien.