von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Trotz der Äußerungen des Präsidenten der Dallas Federal Reserve Bank, Robert Kaplan, wonach er mit steigenden Zinsen rechnet, sind die Renditen von US-Staatsanleihen am Dienstag gesunken.
Obwohl die Inflation kein Problem sei, so Kaplan auf CNBC, könnte die Zentralbank die Zinsen noch vor Ende des nächsten Jahres anheben. Kaplan zufolge könnte die 10-jährige Treasury-Rendite auf 1,75% bis 2% steigen, was sie in die Nähe ihres Niveaus vom Februar 2020 bringen würde. "Ich wüsste nicht, warum die 10-jährige Anleihe nicht weiter steigen sollte, wenn wir uns erholen", sagte er. "Ich denke, das wäre ein gesundes Signal."
Seine Worte kommen, während sich der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell auf seine Anhörung im Kongress am Dienstag vorbereitet. Am Montagabend sagte er in einer vorbereiteten Erklärung für die Anhörung, dass die Erholung noch lange nicht abgeschlossen sei und die Fed die Wirtschaft so lange unterstützen werde, wie es nötig sei.
Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe lag bei 1,65% nach zuvor 1,70%, während die Rendite der 30-jährigen US-Anleihe 2,36% erreichte. Zuvor rentierte die 30-jährige Anleihe bei 2,40 %.
Letzte Woche erreichte die Rendite der 10-Jahresanleihe ein 14-Monats-Hoch von 1,75%, während die der 30-Jahresanleihe mit 2,51% ihren höchsten Stand seit August 2019 erklomm. Die Renditen bewegen sich umgekehrt zu den Anleihekursen.
Ungeachtet der Erklärung der Fed in der vergangenen Woche, dass die lockere Geldpolitik bis einschließlich 2023 beibehalten werden solle und keine Zinserhöhung in Sicht sei, haben Marktbeobachter ihre Zweifel. Da sich die Wirtschaft schneller als erwartet erholt und die Arbeitslosigkeit sinkt, sind viele immer noch der Meinung, dass die Fed die Zinsen früher als erwartet erhöhen könnte.
Die US-Notenbank Fed will aber alle Arbeitsplätze wieder schaffen, die durch die Pandemie verloren gegangen sind. Daran haben Marktbeobachter aber so ihre Zweifel, da die Inflation schon vorher einsetzen könnte.
Kaplan sagte am Dienstag, dass das Land zwar noch in den Tiefen einer Rezession steckt, aber er zu den Notenbankern gehört, die erwarten, dass die Zentralbank bereits im nächsten Jahr mit Zinserhöhungen beginnen wird.
Heute werden Powell und Finanzministerin Janet Yellen zum ersten Mal gemeinsam vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses auftreten, um ihre Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie zu erörtern.
In seinen vorbereiteten Ausführungen sagte Powell, die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie sei "schneller als allgemein erwartet vorangeschritten und scheint sich zu festigen."