WASHINGTON (dpa-AFX) - Sieg im letzten TV-Duell, aber das Rennen um das Weiße Haus bleibt offen: US-Präsident Barack Obama hat im Wahlkampffinale seinen Herausforderer Mitt Romney scharf attackiert. 'Jedes Mal, wenn Sie Ihre Meinung sagen, liegen Sie falsch', kanzelte Obama in der Nacht zum Dienstag seinen in Umfragen gleichauf liegenden Republikaner ab. Zwei Wochen vor der Wahl am 6. November ließ die Außenpolitik - bisher eher Randthema im Wahlkampf - bei der Debatte in Boca Raton (Florida) keine größeren Kontroversen und Emotionen aufkommen.
Ob Syrien, Iran oder China - trotz unterschiedlicher Rhetorik waren sich Obama und Romney in vielen Fragen im Kern einig. Gleich mehrfach sagte Romney in diesem dritten TV-Duell: 'Sie haben Recht, Herr Präsident.' Dagegen versuchte sich Obama als starker 'Commander in Chief' (Oberbefehlshaber) zu präsentieren. Über weite Strecken spielte er die außenpolitische Erfahrung seiner ersten Amtszeit aus.
Wie bei der zweiten Debatte sahen auch an diesem Montagabend (Ortszeit) die meisten Wähler Obama vorn. Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des TV-Senders CNN meinten 48 Prozent der befragten Wähler, der Amtsinhaber habe die Redeschlacht gewonnen. Lediglich 40 Prozent dagegen sahen unmittelbar nach Ende der Debatte Mitt Romney vorn. Im ersten Rededuell hatte Romney deutlich die Nase vorn gehabt. In der zweiten Debatte punktete Obama. Nach Schätzungen könnte es letztlich auf die Entscheidung von 900 000 noch unentschlossene Wählern in den sogenannten Swing States ankommen.
Obama versuchte immer wieder, Romney als unbedarft in Sachen Außenpolitik darzustellen, der zudem allzu häufig seine Meinung wechsle und einen gefährlichen Zick-Zack-Kurs fahre. Romney hielt dem Präsidenten vor, er habe die Führungsrolle der USA in der Welt verspielt. Dies wolle er ändern: 'Wir haben die Chance zu einer echten Führungsrolle.'
Romney trat betont gelassen auf. Selbst Patzer brachten ihn nicht aus der Ruhe. So sprach er irrtümlich von einer iranisch-syrischen Nachbarschaft und verwechselte Syriens Staatschef Baschar al-Assad mit dem früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan. Das korrigierte er aber sofort. Immer wieder versuchte Romney, die Debatte in Richtung Innenpolitik zu ziehen, unter anderem mit dem Verweis auf die hohe Arbeitslosigkeit im Land.
Obamas stärkstes Argument war die Tötung von Terrorchef Osama bin Laden. Romney meinte zum Kampf gegen den Terrorismus: 'Meine Strategie ist ganz klar die, die bösen Jungs zu jagen, sicherzustellen, dass wir alles tun, um sie zu stören - sie zu töten, sie aus dem Bild zu löschen.' Wie Obama befürwortete auch er den Einsatz von Drohnen im Kampf gegen den Terrorismus.
Deutliche Differenzen gab es vor allem beim Thema Militärbudget. Romney bekräftigte, im Fall seiner Wahl werde es keine Kürzungen geben. Die Marine sei kleiner als 1917. Die Luftwaffe sei veraltet. Die höchste Priorität des Präsidenten sei es, die US-Bevölkerung zu schützen.
Sowohl Obama als auch Romney beanspruchten eine weltweite Führungrolle für die USA. 'Amerika muss stark sein. Amerika muss führen', sagte Romney. Ganz ähnlich formulierte es Obama: 'Amerika bleibt die einzige unentbehrliche Nation. Die Welt braucht ein starkes Amerika.' Zugleich betonte Obama seine eigenen Erfolge: 'Und es ist jetzt stärker als zu der Zeit, als ich das Amt übernahm.' Nach der Bush-Ära habe er die Beziehungen zu vielen Staaten und Verbündeten verbessert. Dazu zähle auch Europa.
Beim Thema Iran beharrte Romney darauf, dass Obamas Politik gegenüber Teheran kein Erfolg gewesen sei. 'Der Iran ist jetzt näher an Atomwaffen als vor vier Jahren', warf er dem Präsidenten vor. Er wolle die iranische Führung wegen Anstiftung zum Völkermord vor Gericht bringen, kündigte Romney an. Wie Obama plädierte Romney für starke Sanktionen, ein Militärschlag könnte nur ein letztes Mittel sein.
Am Abzugstermin aus Afghanistan zum Ende des Jahres 2014 gibt es aus Sicht beider Rede-Kontrahenten nichts zu rütteln. Auch beim Thema Syrien forderte Romney mehr amerikanische Führung. Die USA müssten die Chance ergreifen, aktiv einen Machtwechsel voranzutreiben. 'Wir sollten dort eine Führungsrolle übernehmen.' Allerdings nannte er keine konkreten Schritte./pm/pas/mcm/DP/wiz
Ob Syrien, Iran oder China - trotz unterschiedlicher Rhetorik waren sich Obama und Romney in vielen Fragen im Kern einig. Gleich mehrfach sagte Romney in diesem dritten TV-Duell: 'Sie haben Recht, Herr Präsident.' Dagegen versuchte sich Obama als starker 'Commander in Chief' (Oberbefehlshaber) zu präsentieren. Über weite Strecken spielte er die außenpolitische Erfahrung seiner ersten Amtszeit aus.
Wie bei der zweiten Debatte sahen auch an diesem Montagabend (Ortszeit) die meisten Wähler Obama vorn. Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des TV-Senders CNN meinten 48 Prozent der befragten Wähler, der Amtsinhaber habe die Redeschlacht gewonnen. Lediglich 40 Prozent dagegen sahen unmittelbar nach Ende der Debatte Mitt Romney vorn. Im ersten Rededuell hatte Romney deutlich die Nase vorn gehabt. In der zweiten Debatte punktete Obama. Nach Schätzungen könnte es letztlich auf die Entscheidung von 900 000 noch unentschlossene Wählern in den sogenannten Swing States ankommen.
Obama versuchte immer wieder, Romney als unbedarft in Sachen Außenpolitik darzustellen, der zudem allzu häufig seine Meinung wechsle und einen gefährlichen Zick-Zack-Kurs fahre. Romney hielt dem Präsidenten vor, er habe die Führungsrolle der USA in der Welt verspielt. Dies wolle er ändern: 'Wir haben die Chance zu einer echten Führungsrolle.'
Romney trat betont gelassen auf. Selbst Patzer brachten ihn nicht aus der Ruhe. So sprach er irrtümlich von einer iranisch-syrischen Nachbarschaft und verwechselte Syriens Staatschef Baschar al-Assad mit dem früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan. Das korrigierte er aber sofort. Immer wieder versuchte Romney, die Debatte in Richtung Innenpolitik zu ziehen, unter anderem mit dem Verweis auf die hohe Arbeitslosigkeit im Land.
Obamas stärkstes Argument war die Tötung von Terrorchef Osama bin Laden. Romney meinte zum Kampf gegen den Terrorismus: 'Meine Strategie ist ganz klar die, die bösen Jungs zu jagen, sicherzustellen, dass wir alles tun, um sie zu stören - sie zu töten, sie aus dem Bild zu löschen.' Wie Obama befürwortete auch er den Einsatz von Drohnen im Kampf gegen den Terrorismus.
Deutliche Differenzen gab es vor allem beim Thema Militärbudget. Romney bekräftigte, im Fall seiner Wahl werde es keine Kürzungen geben. Die Marine sei kleiner als 1917. Die Luftwaffe sei veraltet. Die höchste Priorität des Präsidenten sei es, die US-Bevölkerung zu schützen.
Sowohl Obama als auch Romney beanspruchten eine weltweite Führungrolle für die USA. 'Amerika muss stark sein. Amerika muss führen', sagte Romney. Ganz ähnlich formulierte es Obama: 'Amerika bleibt die einzige unentbehrliche Nation. Die Welt braucht ein starkes Amerika.' Zugleich betonte Obama seine eigenen Erfolge: 'Und es ist jetzt stärker als zu der Zeit, als ich das Amt übernahm.' Nach der Bush-Ära habe er die Beziehungen zu vielen Staaten und Verbündeten verbessert. Dazu zähle auch Europa.
Beim Thema Iran beharrte Romney darauf, dass Obamas Politik gegenüber Teheran kein Erfolg gewesen sei. 'Der Iran ist jetzt näher an Atomwaffen als vor vier Jahren', warf er dem Präsidenten vor. Er wolle die iranische Führung wegen Anstiftung zum Völkermord vor Gericht bringen, kündigte Romney an. Wie Obama plädierte Romney für starke Sanktionen, ein Militärschlag könnte nur ein letztes Mittel sein.
Am Abzugstermin aus Afghanistan zum Ende des Jahres 2014 gibt es aus Sicht beider Rede-Kontrahenten nichts zu rütteln. Auch beim Thema Syrien forderte Romney mehr amerikanische Führung. Die USA müssten die Chance ergreifen, aktiv einen Machtwechsel voranzutreiben. 'Wir sollten dort eine Führungsrolle übernehmen.' Allerdings nannte er keine konkreten Schritte./pm/pas/mcm/DP/wiz