BERLIN (dpa-AFX) - Die erneuerbaren Energien haben nach Angaben des Branchenverbands BDEW im vergangenen Jahr schon mehr als ein Viertel der deutschen Stromerzeugung abgedeckt. Auf Basis aktualisierter Schätzungen betrug der Ökostrom-Anteil an der Brutto-Erzeugung 2014 insgesamt 26,2 Prozent, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Freitag in Berlin mit. Gründe für das Plus gegenüber dem Vorjahr (24,1 Prozent) seien der Zubau weiterer Anlagen sowie das für Wind- und Solaranlagen günstige Wetter gewesen.
Dagegen verharrte laut den Berechnungen der Anteil des aus Braunkohle erzeugten Stroms bei 25,4 Prozent. Bei der Steinkohle sank der Anteil von 19,2 auf 17,8 Prozent, bei Erdgas von 10,7 auf 9,5 Prozent. Die Kernkraft, die bis 2022 in Deutschland im Rahmen des Atomausstiegs auslaufen soll, steuerte im vorigen Jahr mit 15,8 Prozent etwas mehr zum deutschen Strommix bei als 2013 (15,4 Prozent). Im Herbst hatte bereits das Expertengremium Agora Energiewende gemeldet, dass erneuerbare Energien inzwischen zur wichtigsten Quelle der deutschen Stromproduktion geworden sind. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Ökostrom-Anteil bis 2020 auf mindestens 35 Prozent zu steigern. Für den Ausbau wurden aber mittlerweile auch ein fester Korridor festgelegt und die Subventionen in einigen Bereichen gesenkt. Die Einspeisung von immer mehr Ökostrom ins Stromnetz macht den Betrieb vieler Kohle- und Gaskraftwerke unwirtschaftlich, obwohl konventionelle Kraftwerke als Reserven weiterhin gebraucht werden.