BERLIN (dpa-AFX) - Trotz des seit diesem Dienstag geltenden Ausfuhrstopps etwa von Weizen, Roggen und Gerste aus Russland dürfte sich für die meisten Verbraucher in Deutschland am Brotpreis kurzfristig wenig ändern. "Der Exportstopp hat zunächst keine direkten Auswirkungen, weil wir in Deutschland und der EU einen Selbstversorgungsgrad bei Getreide von teilweise über 100 Prozent haben", teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks am Dienstag auf Anfrage mit. Hinzu kämen lang laufende Lieferkontrakte, die die Preise weiter stabilisierten.
Auf längere Sicht könnten die Bäckereien aber durchaus die steigenden Weltmarktpreise für Getreide zu spüren bekommen, hieß es. "Zudem sind die Ukraine und Russland wichtige Lieferanten bei Saaten, wie etwas Sonnenblumenkernen. Auch dies wird Auswirkungen auf die Preise haben."
Sorgen bereiten den Bäckerunternehmen derzeit vor allem die steigenden Energiekosten. "Sollte die Gasversorgung aus Russland eingeschränkt werden, würde sich Energie weiter verteuern", teilte der Verband weiter mit. "Das würde zusätzlich die Produktion von Backwaren verteuern und voraussichtlich zu entsprechenden Preisanpassungen führen.