MAGDEBURG/DRESDEN/ERFURT (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi hat die Politik aufgefordert, sich bei der Pleite der Drogeriekette Schlecker nicht aus der Verantwortung zu ziehen. Am Donnerstag wollen rund 50 Betriebsräte aus den drei Ländern in Dresden über ihr weiteres Vorgehen beraten. Rund 1.500 Frauen würden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen noch in diesem Monat ihren Arbeitsplatz bei Schlecker verlieren, erklärte Jörg Lauenroth-Mago, Fachbereichsleiter für den Handel der Gewerkschaft Verdi, am Mittwoch weiter in Leipzig. 'Diese Frauen dürfen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen werden.'
'Wir brauchen einen Sonderfonds bei der Agentur für Arbeit oder Geld für Transfergesellschaften, um den Schlecker-Frauen Zeit zu geben, sich neu zu orientieren.' Die meisten Betroffenen seien 20 Jahre dabei und müssten die Läden ausräumen, die sie einst selbst eingeräumt hätten. 'Das ist eine besondere Situation, die besondere Maßnahmen erfordert', so Lauenroth-Mago. 'Hier darf sich die Politik nicht einfach wegducken', sagte der Gewerkschafter.
In Sachsen geriet unterdessen FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok in die Kritik. Der SPD-Politiker Stefan Brangs warf ihm vor, die Schlecker-Frauen im Regen stehen zu lassen. 'FDP und Bundesagentur für Arbeit werden nicht müde zu behaupten, dass der Arbeitsmarkt die arbeitslosen Beschäftigten von Schlecker gut aufnehmen können. Woher dieser Optimismus kommt, bleibt ihr Geheimnis', erklärte Brangs und forderte eine Transfergesellschaft für die Betroffenen. Zum wiederholten Male lege Morlok seine Hände in den Schoß, wenn es an eine aktive Gestaltung von Arbeitsmarktpolitik gehe. Brangs erinnerte daran, dass von den bisher entlassenen rund 11.000 Schlecker- Beschäftigten gerade einmal 1300 vermittelt wurden./pb/DP/stw
'Wir brauchen einen Sonderfonds bei der Agentur für Arbeit oder Geld für Transfergesellschaften, um den Schlecker-Frauen Zeit zu geben, sich neu zu orientieren.' Die meisten Betroffenen seien 20 Jahre dabei und müssten die Läden ausräumen, die sie einst selbst eingeräumt hätten. 'Das ist eine besondere Situation, die besondere Maßnahmen erfordert', so Lauenroth-Mago. 'Hier darf sich die Politik nicht einfach wegducken', sagte der Gewerkschafter.
In Sachsen geriet unterdessen FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok in die Kritik. Der SPD-Politiker Stefan Brangs warf ihm vor, die Schlecker-Frauen im Regen stehen zu lassen. 'FDP und Bundesagentur für Arbeit werden nicht müde zu behaupten, dass der Arbeitsmarkt die arbeitslosen Beschäftigten von Schlecker gut aufnehmen können. Woher dieser Optimismus kommt, bleibt ihr Geheimnis', erklärte Brangs und forderte eine Transfergesellschaft für die Betroffenen. Zum wiederholten Male lege Morlok seine Hände in den Schoß, wenn es an eine aktive Gestaltung von Arbeitsmarktpolitik gehe. Brangs erinnerte daran, dass von den bisher entlassenen rund 11.000 Schlecker- Beschäftigten gerade einmal 1300 vermittelt wurden./pb/DP/stw