MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der geplante Stellenabbau beim Banknotendrucker Giesecke & Devrient (G&D) sorgt nach Angaben der Gewerkschaft Verdi weiter für Empörung und Verunsicherung bei den Beschäftigten. Zum einen stünden Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan an, sagte Gewerkschaftssekretärin Sabine Pustet am Dienstag. Verdi erwäge aber auch, einen Sozialtarifvertrag zu fordern. Sollte es so kommen und das Unternehmen Verhandlungen darüber verweigern, könnte es auch zu einem Streik bei G&D kommen, so Pustet.
G&D hatte den Abbau von 630 Arbeitsplätzen bekanntgegeben. Der Druckstandort München soll nächstes Jahr geschlossen, das Dienstleistungszentrum an einen günstigeren Standort in Deutschland verlagert und die Produktion für Banknotensicherheits-Systeme von München nach Louisenthal am Tegernsee verlegt werden. Zudem soll die Verwaltung verschlankt werden. Für Dienstagabend hatte Verdi zu einer Protestaktion vor der Firmenzentrale in München aufgerufen. Die Gewerkschaft rechnete mit etwa 50 Teilnehmern aus der Produktion. G&D erklärte dazu, man sei sich sehr bewusst, dass die Maßnahmen für Unternehmen und Mitarbeiter einen tiefen Einschnitt darstellten. "Wir bedauern, dass wir zu diesen Schritten gezwungen sind. Unsere Märkte ändern sich rapide, der Wettbewerbsdruck ist immens. Das schlägt sich dramatisch auf unser Ergebnis nieder." Kostensenkungen und die Konzentration auf erfolgversprechende Produkte und Dienstleistungen seien deshalb unumgänglich. Man hoffe, mit den Arbeitnehmervertretern konstruktive und verantwortungsvolle Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu finden.