BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem geplanten Beschluss des Mindestlohnentwurfs im Bundeskabinett hat Verdi-Chef Frank Bsirske die geplanten Ausnahmen für Langzeitarbeitslose kritisiert. "Das ist nicht sinnvoll", sagte Bsirske am Mittwochmorgen im RBB Inforadio. Der Mindestlohn solle vor Lohndumping schützen. "Das muss für Langzeitarbeitslose genauso gelten wie für jedermann und jede Frau".
Union und SPD hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Langzeitarbeitslose im ersten halben Jahr einer Beschäftigung keinen Anspruch auf einen Mindestlohn von 8,50 Euro haben sollen. Die Ausnahme sei eine Diskriminierung, die nicht nachvollziehbar sei, sagte Bsirske. "Es ist eine Schwachstelle in einer an sich sehr vernünftigen Entscheidung."
Am Mittwoch will das Bundeskabinett den Mindestlohn-Entwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) beschließen. Dabei sind auch Ausnahmen für junge Leute bis 18 Jahre ohne Ausbildung vorgesehen.gf