GOSLAR (dpa-AFX) - Alle Autofahrer sollten künftig je nach Fahrleistung eine streckenbezogene Maut zahlen: Das hat der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages, Kay Nehm, vorgeschlagen. Vielfahrer würden dann stärker zur Kasse gebeten als zum Beispiel Rentner mit einer jährlichen Fahrleistung von 5000 Kilometern, sagte der frühere Generalbundesanwalt der Deutschen Presse-Agentur. Wer wenig oder zu verkehrsarmen Zeiten fährt, solle unter dem Strich finanziell entlastet werden. Eine solche Maut könnte zudem sozial gerecht gestaltet werden, indem die Fahrt zur Arbeit steuerlich stärker berücksichtigt würde.
Die aktuellen Pläne der Bundesregierung, eine Pkw-Maut so einzuführen, dass sie von der EU akzeptiert wird, bezeichnete Nehm "eine Verschwendung ministerieller Arbeits- und Gestaltungskraft". Die möglichen Einnahmen würden zudem nicht annähernd ausreichen, um die Instandhaltung und den Bau neuer Straßen und Brücken in Deutschland zu finanzieren.