FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas Versicherungsaufsicht Eiopa versucht angesichts der Verzögerungen bei den neuen Eigenkapitalregeln für die Branche den kleinsten gemeinsamen Nenner zu sichern. Zumindest die Vorschriften für Risikomanagement und Kapitalregeln sollten in Teilen früher eingeführt werden, forderte Eiopa-Präsident Gabriel Bernardino am Mittwoch in Frankfurt. Eigentlich sollten die unter dem Namen 'Solvency II' bekannten Kapital- und Aufsichtsregeln im Jahr 2014 in Kraft treten. Wegen nationaler Widerstände rechnet Bernardino mit einer Umsetzung jedoch frühestens 2016.
'Solvency II' soll die Versicherer für künftige Krisen rüsten, ähnlich wie die 'Basel III'-Regeln die Banken. 'Es geht darum, die Versicherungskunden zu schützen', sagte Bernardino. 'Die Regeln sind wichtig und notwendig', drängt er die Europäische Union zur Eile. In ihrer vorläufigen Fassung würden die neuen Regeln die Versicherer zwingen, ihre eingegangenen Risiken etwa bei der Kapitalanlage mit bestimmten Mengen Eigenkapital zu unterlegen. Dabei gelten Aktien oder Immobilien als deutlich riskanter als Anleihen von EU-Staaten, die trotz der Euro-Schuldenkrise als risikofrei gelten.
Zum Problem werden dabei auch die langfristigen Garantien, wie sie in der deutschen Lebensversicherung üblich sind. Je nachdem, wie sich das Zinsniveau entwickelt, können auch die Kapitalanforderungen für die Versicherer stark schwanken. Dies würde die Garantien für die Unternehmen enorm verteuern.
Das Problem hat auch die Eiopa erkannt. Eine Lösung steht jedoch weiter aus. 'Wir müssen uns auf gute und kluge Regeln für die Bewertung von langfristigen Garantien einigen', sagte Bernardino.
Schon heute sind die Zinsgarantien ein kritisches Thema für die Branche. Zwar wurde der Garantiezins für deutsche Lebensversicherungen in diesem Jahr auf 1,75 Prozent gesenkt. Weil der Großteil der Verträge aber schon seit vielen Jahren läuft, müssen die Versicherer für Policen mit Garantiezinsen von bis zu 4 Prozent geradestehen. Im Schnitt liegt der Garantiezins im Bestand laut Verbandsangaben derzeit bei 3,2 Prozent. Diese Rendite lässt sich bei der Neuanlage der Versichertengelder in der Niedrigzinsphase jedoch immer schwerer erwirtschaften.
Angesichts der unterschiedlichen Modelle von Lebens- und Rentenversicherungen in den einzelnen Mitgliedstaaten schlug Bernardino die Entwicklung eines einheitlichen Rentenversicherungsprodukts für die gesamte EU vor. Das Regelwerk dazu solle einfach sein, um die Verwaltungskosten niedrig zu halten. Durch die einheitlichen Regeln sollten Versicherer in EU-Staaten solche Policen auch Kunden in anderen Mitgliedsländern anbieten können./stw/stk/mmb/
'Solvency II' soll die Versicherer für künftige Krisen rüsten, ähnlich wie die 'Basel III'-Regeln die Banken. 'Es geht darum, die Versicherungskunden zu schützen', sagte Bernardino. 'Die Regeln sind wichtig und notwendig', drängt er die Europäische Union zur Eile. In ihrer vorläufigen Fassung würden die neuen Regeln die Versicherer zwingen, ihre eingegangenen Risiken etwa bei der Kapitalanlage mit bestimmten Mengen Eigenkapital zu unterlegen. Dabei gelten Aktien oder Immobilien als deutlich riskanter als Anleihen von EU-Staaten, die trotz der Euro-Schuldenkrise als risikofrei gelten.
Zum Problem werden dabei auch die langfristigen Garantien, wie sie in der deutschen Lebensversicherung üblich sind. Je nachdem, wie sich das Zinsniveau entwickelt, können auch die Kapitalanforderungen für die Versicherer stark schwanken. Dies würde die Garantien für die Unternehmen enorm verteuern.
Das Problem hat auch die Eiopa erkannt. Eine Lösung steht jedoch weiter aus. 'Wir müssen uns auf gute und kluge Regeln für die Bewertung von langfristigen Garantien einigen', sagte Bernardino.
Schon heute sind die Zinsgarantien ein kritisches Thema für die Branche. Zwar wurde der Garantiezins für deutsche Lebensversicherungen in diesem Jahr auf 1,75 Prozent gesenkt. Weil der Großteil der Verträge aber schon seit vielen Jahren läuft, müssen die Versicherer für Policen mit Garantiezinsen von bis zu 4 Prozent geradestehen. Im Schnitt liegt der Garantiezins im Bestand laut Verbandsangaben derzeit bei 3,2 Prozent. Diese Rendite lässt sich bei der Neuanlage der Versichertengelder in der Niedrigzinsphase jedoch immer schwerer erwirtschaften.
Angesichts der unterschiedlichen Modelle von Lebens- und Rentenversicherungen in den einzelnen Mitgliedstaaten schlug Bernardino die Entwicklung eines einheitlichen Rentenversicherungsprodukts für die gesamte EU vor. Das Regelwerk dazu solle einfach sein, um die Verwaltungskosten niedrig zu halten. Durch die einheitlichen Regeln sollten Versicherer in EU-Staaten solche Policen auch Kunden in anderen Mitgliedsländern anbieten können./stw/stk/mmb/