MÜNCHEN (dpa-AFX) - Von der Luxus-Villa bis zur Weinsammlung: Die BayernLB hofft im Falle einer erfolgreichen Schadenersatzklage auf das Millionenvermögen ihres früheren Vorstandes Gerhard Gribkowsky. Allein der Wert seiner Villa im Münchner Nobelvorort Grünwald wird auf rund sechs Millionen Euro geschätzt, wie ein Jurist der BayernLB am Mittwoch im Schmiergeldprozess gegen Gribkowsky im Landgericht München erläuterte. Zum Vermögen des Ex-Bankers von insgesamt 31,4 Millionen Euro zählen neben Immobilien auch wertvolle Uhren und eine Sammlung teurer Weine, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Die BayernLB hatte im vergangenen Jahr durch einen Arrestantrag das gesamte Vermögen Gribkowsky einfrieren lassen. Damit will die Bank sichergehen, dass der 54-Jährige sein Vermögen bis zum Abschluss des Prozesses nicht versteckt oder verbraucht. 'Wir können verhindern, dass es weiter fließt', sagte der Jurist als Zeuge vor Gericht. Eine Zivilkammer des Landgerichts München hatte den Antrag zugelassen, weil sie davon ausging, dass der BayernLB wegen der Vorwürfe gegen den Ex-Vorstand wahrscheinlich Schadenersatz zusteht. Ein Großteil des Vermögens lagert allerdings in einer Kinderkrebs-Stiftung in Österreich und ist damit schwer zu greifen. Die BayernLB hat deshalb eine Anwaltskanzlei dort eingeschaltet.
Gribkowsky muss sich seit einem halben Jahr unter anderem wegen Bestechlichkeit und Untreue vor Gericht verantworten. Der Manager soll in seiner Amtszeit als Risikovorstand bei der Bank heimlich mehr als 40 Millionen Dollar von Bernie Ecclestone kassiert haben. Als Gegenleistung soll Gribkowsky den Verkauf der Formel-1-Anteile an den Finanzinvestor CVC im Sinne Ecclestones gesteuert haben. Der BayernLB ist dadurch laut Anklage ein Schaden von knapp 66,5 Millionen Dollar entstanden. In dem aktuellen Prozess geht es zunächst aber nur um die strafrechtlichen Vorwürfe - die Frage des Schadenersatzes müsste in einem weiteren Verfahren entschieden werden.
Gribkowsky sitzt seit seiner Verhaftung in seiner Villa in Grünwald Anfang 2011 in Untersuchungshaft - und streitet derzeit erneut um seine Haftbedingungen. Aktuelles Thema ist die Nutzung des Laptops in seiner Zelle der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Weil der Computer kaputt gegangen ist, hat ihm die JVA angeboten, eine Kopie der Festplatte mit seinen Prozessakten zu erstellen, wie er am Mittwoch erzählte. Die alte Festplatte habe dafür aber bei der Justiz bleiben sollen, was Gribkowsky nicht passt.
'Ich bin nicht bereit, die Festplatte aus der Hand zu geben, solange sie nicht in meiner Anwesenheit gelöscht worden ist', sagte er. Der Vorsitzende Richter Peter Noll zeigte Verständnis dafür und kündigte an, sich weiter für eine Reparatur oder ein Austauschgerät einzusetzen. Bereits am Montag hatte sich Gribkowsky bei den Richtern über die Computerprobleme beschwert - und sich damit erstmals aktiv im Gerichtssaal zu Wort gemeldet. Zu den Tatvorwürfen schweigt der promovierte Jurist, verfolgt das Verfahren aber aufmerksam und macht sich zu vielen Zeugenaussagen Notizen.
Sein Anwalt Rainer Brüssow betonte, Gribkowsky habe das Recht, sich selbst zu verteidigen und brauche seine Informationen auf dem Computer. Dass die Justiz die alte Festplatte Gribkowskys behalten wolle, findet er empörend. 'Das ist schlicht und einfach ein Unding.' Mehrfach hatten sich Brüssow und seine Kollegen zudem darüber beklagt, dass Gribkowsky an den Prozesstagen nicht ausreichend verpflegt werde und zu wenig an die frische Luft komme./dwi/DP/wiz
Die BayernLB hatte im vergangenen Jahr durch einen Arrestantrag das gesamte Vermögen Gribkowsky einfrieren lassen. Damit will die Bank sichergehen, dass der 54-Jährige sein Vermögen bis zum Abschluss des Prozesses nicht versteckt oder verbraucht. 'Wir können verhindern, dass es weiter fließt', sagte der Jurist als Zeuge vor Gericht. Eine Zivilkammer des Landgerichts München hatte den Antrag zugelassen, weil sie davon ausging, dass der BayernLB wegen der Vorwürfe gegen den Ex-Vorstand wahrscheinlich Schadenersatz zusteht. Ein Großteil des Vermögens lagert allerdings in einer Kinderkrebs-Stiftung in Österreich und ist damit schwer zu greifen. Die BayernLB hat deshalb eine Anwaltskanzlei dort eingeschaltet.
Gribkowsky muss sich seit einem halben Jahr unter anderem wegen Bestechlichkeit und Untreue vor Gericht verantworten. Der Manager soll in seiner Amtszeit als Risikovorstand bei der Bank heimlich mehr als 40 Millionen Dollar von Bernie Ecclestone kassiert haben. Als Gegenleistung soll Gribkowsky den Verkauf der Formel-1-Anteile an den Finanzinvestor CVC im Sinne Ecclestones gesteuert haben. Der BayernLB ist dadurch laut Anklage ein Schaden von knapp 66,5 Millionen Dollar entstanden. In dem aktuellen Prozess geht es zunächst aber nur um die strafrechtlichen Vorwürfe - die Frage des Schadenersatzes müsste in einem weiteren Verfahren entschieden werden.
Gribkowsky sitzt seit seiner Verhaftung in seiner Villa in Grünwald Anfang 2011 in Untersuchungshaft - und streitet derzeit erneut um seine Haftbedingungen. Aktuelles Thema ist die Nutzung des Laptops in seiner Zelle der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Weil der Computer kaputt gegangen ist, hat ihm die JVA angeboten, eine Kopie der Festplatte mit seinen Prozessakten zu erstellen, wie er am Mittwoch erzählte. Die alte Festplatte habe dafür aber bei der Justiz bleiben sollen, was Gribkowsky nicht passt.
'Ich bin nicht bereit, die Festplatte aus der Hand zu geben, solange sie nicht in meiner Anwesenheit gelöscht worden ist', sagte er. Der Vorsitzende Richter Peter Noll zeigte Verständnis dafür und kündigte an, sich weiter für eine Reparatur oder ein Austauschgerät einzusetzen. Bereits am Montag hatte sich Gribkowsky bei den Richtern über die Computerprobleme beschwert - und sich damit erstmals aktiv im Gerichtssaal zu Wort gemeldet. Zu den Tatvorwürfen schweigt der promovierte Jurist, verfolgt das Verfahren aber aufmerksam und macht sich zu vielen Zeugenaussagen Notizen.
Sein Anwalt Rainer Brüssow betonte, Gribkowsky habe das Recht, sich selbst zu verteidigen und brauche seine Informationen auf dem Computer. Dass die Justiz die alte Festplatte Gribkowskys behalten wolle, findet er empörend. 'Das ist schlicht und einfach ein Unding.' Mehrfach hatten sich Brüssow und seine Kollegen zudem darüber beklagt, dass Gribkowsky an den Prozesstagen nicht ausreichend verpflegt werde und zu wenig an die frische Luft komme./dwi/DP/wiz