BERLIN (dpa-AFX) - Der Tarifstreit an den kommunalen Vivantes-Kliniken in Berlin könnte schon an diesem Montag beendet werden. Dann wollen die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Arbeitgeber-Vertreter über ein Eckpunktepapier verhandeln. "Ich gehe nicht von einem Scheitern aus", sagte der Geschäftsführer des Landesverbands des Marburger Bunds, Reiner Felsberg, am Samstag. "Der Tagesspiegel" hatte darüber am selben Tag berichtet.
Langjährige Ärzte bekämen laut Papier neue Gehaltsstufen, würden dafür aber auf einen Teil der geforderten allgemeinen Lohnerhöhungen verzichten. Die Ärzte wollten ihren Streik nun am Montag zunächst aussetzen.
Vivantes-Sprecherin Kristina Tschenett sagte auf Anfrage, dass am Montag eine Einigung gesucht werden solle. "Noch ist nichts in trockenen Tüchern", schränkte sie jedoch ein.
Im Tarifstreit zwischen dem Marburger Bund und dem kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geht es um Lohnerhöhungen und die Anerkennung von Berufsjahren für etwa 1700 Ärzte. Auch nach dem Kompromiss würden die Vivantes-Mediziner laut Felsberg immer noch weniger verdienen als Kollegen an vergleichbaren kommunalen Kliniken. Andere Punkte würden dies aber ausgleichen.
Am Wochenende seien die Kliniken eh nur mit dem Notdienst besetzt, erklärte Gewerkschaftsvertreter Felsberg, daher könne man nicht von einem Streik sprechen. Während der Woche waren zuletzt Hunderte Ärzte der landeseigenen neun Vivantes-Kliniken in den Ausstand getreten. Sie hatten etwa vor der Vivantes-Zentrale in Reinickendorf oder am Alexanderplatz protestiert. In den Kliniken waren alle Notfälle weiterhin versorgt, geplante Operationen zum Teil aber verschoben worden.ne