FRANKFURT (dpa-AFX) - Die starken Verwerfungen an den europäischen Märkten für Staatsanleihen im Zuge der Euro-Schuldenkrise haben der Bundesrepublik Deutschland nach Berechnungen des Allianz-Konzern eine massive Zinsersparnis beschert. Der deutsche Staat profitiert derzeit mit 'reichlich zehn Milliarden Euro jährlich', sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise am Dienstag in Frankfurt. Bezogen auf alle Laufzeiten der bundesdeutschen Wertpapiere schätzte Heise die Zinsersparnis im laufe der Jahre auf insgesamt 67 Milliarden Euro.
Auf der Suche nach einer sicheren Anlageform investierten viele Anleger seit Ausbruch der Krise in Bundesanleihen, die als besonders sicher gelten. Die Folge waren zeitweise rekordtiefe Zinssätze für deutsche Staatsanleihen. Bei Papieren mit kurzen Laufzeiten von bis zu zwei Jahren rutschten die Zinsen sogar zeitweise in den negativen Bereich. Das heißt: Die Anleger akzeptieren sogar eine Art Gebühr, um ihr Geld in den turbulenten Krisenzeiten in sicheren Händen zu wissen.
Während sich die Bundesregierung über günstige Zinsen freuen darf, leidet im Gegenzug der deutsche Sparer unter dem Rekordtief bei der Verzinsung. Die Verbraucher können sich zwar in der Krise so günstig Kredite besorgen wie nie. Auf der anderen Seite gibt es aber immer weniger Rendite auf das Ersparte. Die Allianz schätzte die Verluste an Zinseinkommen, die die privaten Haushalte durch die Schuldenkrise inzwischen erlitten haben, auf 'reichlich zwölf Milliarden Euro' pro Jahr. Der Sparer trage damit indirekt 'zur Konsolidierung des Staatshaushaltes' bei, kommentierte Chefvolkswirt Heise.
'Neben den Verlusten bei den Zinseinkommen haben die privaten Haushalte auch bei anderen Anlageformen mit verminderten Vermögenseinkommen zu rechnen', hieß es weiter von der Allianz. Dies gelte beispielsweise für Erträge bei der Auszahlung von Lebensversicherungen, bei den Erträgen aus Pensionskassen und Versorgungswerken. Allerdings dürften die negativen Auswirkungen der Krise 'durch die langfristige Anlagepolitik' der Versicherungsunternehmen 'gedämpft und zeitlich verzögert eintreten'.
Aufgrund der enormen Summen, die deutschen Versicherungskunden zur Altersversorgung angelegt haben, rechnen die Allianz-Experten aber auch bei den Erträgen aus Versicherungen oder Pensionskassen mit starken Einbußen für die Sparer. Mittelfristig sei eine 'Minderung der hieraus resultierenden Vermögenseinkommen von mindestens zehn Milliarden Euro jährlich zu erwarten', hieß es weiter./jkr/bgf
Auf der Suche nach einer sicheren Anlageform investierten viele Anleger seit Ausbruch der Krise in Bundesanleihen, die als besonders sicher gelten. Die Folge waren zeitweise rekordtiefe Zinssätze für deutsche Staatsanleihen. Bei Papieren mit kurzen Laufzeiten von bis zu zwei Jahren rutschten die Zinsen sogar zeitweise in den negativen Bereich. Das heißt: Die Anleger akzeptieren sogar eine Art Gebühr, um ihr Geld in den turbulenten Krisenzeiten in sicheren Händen zu wissen.
Während sich die Bundesregierung über günstige Zinsen freuen darf, leidet im Gegenzug der deutsche Sparer unter dem Rekordtief bei der Verzinsung. Die Verbraucher können sich zwar in der Krise so günstig Kredite besorgen wie nie. Auf der anderen Seite gibt es aber immer weniger Rendite auf das Ersparte. Die Allianz schätzte die Verluste an Zinseinkommen, die die privaten Haushalte durch die Schuldenkrise inzwischen erlitten haben, auf 'reichlich zwölf Milliarden Euro' pro Jahr. Der Sparer trage damit indirekt 'zur Konsolidierung des Staatshaushaltes' bei, kommentierte Chefvolkswirt Heise.
'Neben den Verlusten bei den Zinseinkommen haben die privaten Haushalte auch bei anderen Anlageformen mit verminderten Vermögenseinkommen zu rechnen', hieß es weiter von der Allianz. Dies gelte beispielsweise für Erträge bei der Auszahlung von Lebensversicherungen, bei den Erträgen aus Pensionskassen und Versorgungswerken. Allerdings dürften die negativen Auswirkungen der Krise 'durch die langfristige Anlagepolitik' der Versicherungsunternehmen 'gedämpft und zeitlich verzögert eintreten'.
Aufgrund der enormen Summen, die deutschen Versicherungskunden zur Altersversorgung angelegt haben, rechnen die Allianz-Experten aber auch bei den Erträgen aus Versicherungen oder Pensionskassen mit starken Einbußen für die Sparer. Mittelfristig sei eine 'Minderung der hieraus resultierenden Vermögenseinkommen von mindestens zehn Milliarden Euro jährlich zu erwarten', hieß es weiter./jkr/bgf