Investing.com - Der einflussreiche Notenbanker der New Yorker Federal Reserve, John Williams, betonte am Donnerstag, dass es „reichlich Beweise” dafür gebe, dass die derzeitige Geldpolitik restriktiv wirke. Dennoch signalisierte er keine unmittelbare Änderung der Leitzinsen.
Die Fed wisse nicht genau, wann sie die Zinsen senken werde, so der Fed-Vertreter, eine solche Entscheidung hänge von den Daten ab. Der nächste wichtige Datenpunkt kommt heute Nachmittag mit dem PCE-Inflationsbericht. Darin achtet die Fed vor allem auf den Preisindex für die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben. Dieser dürfte wie im Vormonat bei 2,8 % liegen.
Neben den Preisdaten werfen auch die Arbeitsmarktdaten bereits ihre Schatten voraus. Diese werden in der kommenden Woche am Freitag veröffentlicht. Hier wird der Fokus vor allem auf den Lohndaten liegen, die für die weitere Inflationsentwicklung und damit auch für die Zinsentwicklung wichtig sind. Die Erwartung einer ersten Zinssenkung der Fed hat sich zuletzt deutlich nach hinten verschoben.
Der Vertreter der Notenbank betonte, dass derzeit keine Dringlichkeit für eine Anpassung der Geldpolitik bestehe. Demnach ist die Federal Reserve geneigt, das aktuelle Zinsniveau so lange beizubehalten, bis wesentliche Konjunkturindikatoren eine Änderung der Politik erforderlich machen.
Darüber hinaus wies das stimmberechtigte Fed-Mitglied darauf hin, dass das Erreichen einer Inflationsrate von 2 % keine Voraussetzung für eine mögliche Zinssenkung sei. Williams äußerte auch die Erwartung, dass die sogenannte "Shelter Inflation", die einen wesentlichen Teil der Gesamtinflation ausmacht, weiter zurückgehen werde. Dieser Trend gilt als positives Zeichen für die Wirtschaft, da er den Inflationsdruck im Wohnbereich verringern könnte.
Die Federal Reserve rechnet damit, dass die Inflation Anfang 2026 die Zielmarke von 2 % erreichen wird.