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Wirtschaftsweise hält griechische Einkommen für zu hoch

Veröffentlicht am 24.06.2012, 16:45
TÜBINGEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Einkommen der Griechen sind nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen Claudia Buch zu hoch. Der 'Südwest Presse' (Samstag) sagte die Wissenschaftlerin, sie sei überzeugt, dass den Menschen in Griechenland noch massive Einschnitte bevorstehen. 'Die Einkommen sind zu hoch im Vergleich zur derzeitigen Leistung der griechischen Wirtschaft.'

Die neue Koalitionsregierung in Athen strebt weitreichende Änderungen des mit den Geldgebern vereinbarten Sparprogramms an. Ziel ist eine zeitliche Streckung der Einsparungen. Laut Koalitionsvertrag ist zudem vorgesehen, das Arbeitslosengeld statt bislang ein Jahr künftig 24 Monate auszuzahlen. Stufenweise soll der Steuerfreibetrag erhöht werden, Löhne und Renten sollen nicht weiter gekürzt werden.

Harte Anpassungen in Griechenland lassen sich nach Einschätzung von Ökonomin Buch auch nicht umgehen, indem das Sorgenkind aus dem Euro ausscheide. 'Die Strukturreformen sind schmerzhaft für die griechische Bevölkerung. Aber sie müssen so oder so kommen, damit die Wirtschaft zukünftig wachsen kann.' Die Tübinger Professorin war erst im Februar in den fünfköpfigen Rat der Wirtschaftsweisen berufen worden, der die Bundesregierung berät.

Im Gespräch mit der 'Welt am Sonntag' wandte sich Buch auch gegen neue Konjunkturprogramme, die auf Pump finanziert sind. 'Wenn wir wüssten, dass es auf den Finanzmärkten keine weiteren Spekulationen gibt, und wenn wir sicher wären, dass wir uns zusätzliche Konjunkturprogramme leisten könnten, dann müssten wir nicht auf den Sparzielen beharren', betonte sie. Europa sei zu stark verschuldet, als dass es sich noch mehr Schulden leisten könnte. 'Teure Konjunkturprogramme sind dann sogar gefährlich', so Buch.

Mit Blick auf den kriselnden spanischen Bankensektor mahnte sie zudem, dass die dortigen Institute jetzt rasch gerettet werden müssten. 'Die Rekapitalisierung der spanischen Banken muss sehr schnell gehen.' Sie rechne damit, dass ein Großteil der Hypotheken nicht zurückgezahlt werden könne. Die Bilanzen vieler spanischer Banken werden durch Milliardensummen sogenannter fauler Immobilienkredite belastet, denn viele Kunden können das geliehene Geld nicht mehr zurückzahlen.

Die Wirtschaftsweise kritisierte zudem die Pläne für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung. 'Eine europäische Einlagensicherung hilft nicht, mit dem Schuldenüberhang in Europa umzugehen.' Eine solche Lösung berge immer die Gefahr, dass Banken und Sparer das System ausnutzten und sich sehr riskant verhielten.

Zugleich warnte Buch vor einer europäischen Bankenaufsicht durch die Europäische Zentralbank. Die Zentralbank sei in einem Interessenkonflikt, wenn Geldpolitik und Aufsicht unter einem Dach säßen. 'Wenn die Banken in einem Krisenfall Geld zur Restrukturierung brauchen, dann sollte das von den Regierungen kommen, nicht aber von der Notenbank.'/mhe/tt/ahz/rad/DP/mne

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