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Wirtschaftsweiser: Deutschland wird für EU-Schulden haften müssen

Veröffentlicht am 25.06.2012, 13:56
HAMBURG (dpa-AFX) - Wenige Tage vor dem EU-Gipfel in Brüssel hat sich der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt für eine teilweise Vergemeinschaftung der europäischen Schulden ausgesprochen. 'Deutschland wird langfristig die Kröte schlucken müssen, für einen Teil der Schulden anderer Länder mit haften zu müssen', sagte Schmidt in einem am Montag veröffentlichten Interview mit 'Zeit Online'.

Der Sachverständigenrat für die deutsche Wirtschaft, dem der Ökonom angehört, hatte im vergangenen Herbst den sogenannten Schuldentilgungspakt vorgeschlagen, um den Krisenländern der Eurozone Zeit zu verschaffen, ihre Staatshaushalte in Ordnung zu bringen. Der Plan sieht vor, dass ein Teil der europäischen Schulden in einen Fonds ausgelagert und gemeinsam abgetragen wird. Die Bundesbank beklagt, der Pakt enthalte zu wenig Regeln, die das exzessive Schuldenmachen künftig unterbinden.

Nach Einschätzung von Schmidt hat Deutschland jedoch kaum eine Wahl. An einer teilweisen Vergemeinschaftung der Schulden führe kein Weg vorbei, wenn der Euro-Raum erhalten bleiben solle. 'Jetzt geht es darum, möglichst viel dafür von den anderen Mitgliedsstaaten zu bekommen: neue Sicherheiten, dass gespart wird, und vertragliche Zusagen, dass die Strukturreformen weiter gehen.' Der Pakt sei ein Vorschlag, wie man das Eis brechen und eine Brücke schlagen könne.

Offenbar wird das Konzept der Wirtschaftsweisen derzeit auf höchster europäischer Ebene diskutiert. Einem Magazinbericht des 'Spiegel' zufolge ist der Schuldentilgungsfonds Bestandteil des Plans, der auf dem kommendem EU-Krisengipfel am Donnerstag und Freitag von Kommissionspräsident José Manuel Barroso, EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker und dem Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, vorgestellt werden soll.

Bislang sperrt sich Berlin gegen das Konzept des Sachverständigenrats. Für den Wirtschaftsweisen Schmidt ist das anscheinend nachvollziehbar: 'Allein aus strategischen Gründen würde ich der Bundesregierung übrigens immer raten, sich öffentlich skeptisch zu unserem Vorschlag zu äußern', betont der Volkswirt im 'Zeit Online'-Interview. Schließlich könne der Pakt noch Verhandlungsgegenstand werden./hbr/jkr

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