ST. LEONHARD (dpa-AFX) - Bei den noch verletzten Münchner Nationalspielern Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gibt es weiter WM-Fragezeichen. Zwar gehen Bundestrainer Joachim Löw und sein Stab derzeit nach wie vor davon aus, dass alle drei Akteure bis zum ersten Turnierspiel in Brasilien fit sein werden. Allerdings hat die Leitung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Torhüter Marc-André ter Stegen für den Notfall in Bereitschaft versetzt. "Aber wir gehen natürlich davon aus, das Manuel fit wird", betonte Löws Assistent Hansi Flick am Donnerstag in Südtirol.
Für Vizekapitän Schweinsteiger wird es auch in den kommenden Tagen in St. Leonhard ein individuelles Aufbauprogramm geben. Die medizinische Abteilung werde "sehr sensibel" die Entwicklung bei Schweinsteiger verfolgen, der an Patellasehnenproblemen leidet, erklärte Flick. "Er hat sein Programm. Wir müssen natürlich aufpassen, wie er alles verkraftet."
Neuer und Lahm sollen am Freitag "unter Vorbehalt" nach Südtirol kommen, teilte der Verband mit. Beide seien auf einem guten Weg. "Manuel hat gute Schritte nach vorne gemacht", informierte Flick nach der ersten Übungseinheit des DFB-Teams auf dem neuverlegten Rollrasen des Übungsplatzes im Passeiertal. "Wann er dann ins Mannschafstraining einsteigen wird, ist eine Sache, die wir dann auch wieder abwarten müssen", ergänzte der Löw-Assistent.
DFB-Torwartcoach Andreas Köpke hat mit ter Stegen telefoniert, der nicht zum vorläufigen 30-köpfigen deutschen WM-Aufgebot gehört, das dem Weltverband FIFA gemeldet werden musste. "Er wird auch nicht in den Urlaub fahren", sagte Flick zur Ersatzrolle des Gladbachers. Ter Stegen, der am Montag seinen Wechsel zum FC Barcelona bekannt gab, könnte bis 24 Stunden vor dem ersten WM-Gruppenspiel am 16. Juni gegen Portugal nachgemeldet werden, falls Neuer für die WM ausfallen sollte. Teammanager Oliver Bierhoff hat derzeit jedoch "keine Sorgen, dass wir Manuel bei der WM nicht dabeihaben werden". Beim ersten von drei geplanten Testspielen gegen die eigene U 20-Auswahl, die an diesem Freitag extra nach Südtirol anreist, werden die drei verletzten Bayern-Profis und Sami Khedira noch fehlen. Der von einem Kreuzbandriss genesene Mittelfeldspieler bestreitet mit Real Madrid am Samstag in Lissabon noch das Champions-League-Finale gegen Atletico Madrid.tb