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WOCHENAUSBLICK: Börsen trotz Berichtssaison richtungslos - Euro-Krise im Fokus

Veröffentlicht am 13.07.2012, 15:12
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax wird nach Einschätzung von Experten auch in der neuen Woche keine klare Richtung finden. 'Die Volatilität und abrupte Richtungswechsel an den Aktienbörsen dürften anhalten', heißt es etwa in einem aktuellen Kommentar der Landesbank Berlin (LBB). Auch wenn die anlaufende Berichtssaison verstärkt Beachtung finden sollte, 'bleiben Schuldenkrise und Konjunkturperspektiven sowie die hohe von den Notenbanken bereitgestellte Liquidität die Hauptrichtungsgeber'. Zwar seien die Börsen in der Eurozone seit Anfang Juni in eine Konsolidierungsphase übergegangen. Doch 'dass die Skepsis bezüglich der Schuldenkrise im Euroraum keinesfalls gewichen ist, verdeutlicht der Fall des Euro auf den tiefsten Stand seit Sommer 2010', warnten die Experten.

Zudem näherten sich die Renditen für die deutschen Bundesanleihen, die als 'sicherer Hafen' gälten, wieder ihren Rekordtiefs. Vorerst kein Problem sieht die LBB darin, dass das Bundesverfassungsgericht später als erwartet über Eilanträge gegen den Euro-Rettungsschirm ESM und den europäischen Fiskalpakt entscheiden wird. Die Hilfsgelder für die spanischen Banken und Zypern flössen schließlich aus dem schon bestehenden Rettungsschirm EFSF. Allerdings drohe Spanien wegen geplanter Steuererhöhungen ein Abwürgen der schon schwächelnden Wirtschaft. Zudem bereite in Italien die Ankündigung von Regierungschef Mario Monti, nicht für eine verlängerte Amtszeit zur Verfügung zu stehen, zunehmend Sorgen über die Fortführung von Reformprogrammen.

HOFFNUNG AUF GELDPOLITIK IST 'GEFÄHRLICHES SPIEL'

Auch die Commerzbank erwartet in den kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung des Dax. Zwar hätten fallende Frühindikatoren wie die Ifo-Geschäftserwartungen zuletzt dafür gesorgt, dass die Gewinnerwartungen für die Unternehmen etwas nachgegeben hätten, schrieb Analyst Markus Wallner. Diese Entwicklung werde sich aber mit der beginnenden Berichtssaison wohl noch verstärken. Doch die relativ niedrige Bewertung der Aktien, die sich in den Kurs-Gewinn-Verhältnissen niederschlage, preise das schwache Konjunkturumfeld zumindest teilweise schon ein. Auch sollten Maßnahmen wie die Stützung der spanischen Banken die Lage kurzfristig etwas beruhigen.

Für die Weberbank ist es 'ein gefährliches Spiel', dass negative Wirtschaftsdaten derzeit vor allem Hoffnungen auf eine weiter gelockerte Geldpolitik schürten. Dazu seien die Sorgen vor einer enttäuschenden Berichtssaison gestiegen, betont Portfoliomanager Jan Gengel. Da die Vergangenheit aber gezeigt habe, 'wie positiv liquiditätsgetriebene Euphorie für die Kurse sein kann', sollten die Anleger ihr 'Pulver trocken halten' und jederzeit in der Lage sein, kurzfristig den Aktienanteil in ihren Portfolios zu erhöhen.

'FALLENDER EURO IST EINE DER BESTEN KONJUNKTURSTÜTZEN'

'Die Europrobleme geraten vorübergehend in den Hintergrund', hofft derweil Börsenbrief-Autor Hans Bernecker. Durch die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Spanien und die erfolgreiche Versteigerung italienischer Staatsanleihen bekämen die Märkte eine Wartepause. Da im zweiten Halbjahr nur halb so viele Anleiheauktionen wie in der ersten Jahreshälfte anstünden, ergebe sich ein deutlich geringeres Refinanzierungsvolumen und damit die Chance für eine Beruhigung. Die Euro-Schwäche ist für Bernecker - anders als die LBB - weniger Krisenindikator als Chance: 'Ein fallender Euro ist eine der besten Konjunkturstützen für die Europäer, die es gibt. Auch für Italien und Frankreich, die mit ihren Exporten zwar nicht brillieren, aber eine gewisse Unterstützung erhalten. Das kennen wir aus früheren Jahren.' Einziger Wermutstropfen sei der immer noch nicht fallende Bund-Future als 'Seismograph aller Euro-Ängste'.

In Deutschland und Europa stehen in der neuen Woche erst wenige Unternehmensberichte an. Am Donnerstag legen aus den hinteren Reihen Adva Optical Networking und Delticom Rechenschaft über ihre Geschäftsentwicklung ab. Zudem dürfte der Versicherungskonzern Allianz am Mittwoch mit einer Investorenveranstaltung einen Blick wert sein. Zahlen des Düngemittelherstellers Yara (Mittwoch) könnten auch die Aktien von Konkurrent K+S bewegen. Zudem haben mit den Pharmakonzernen Johnson & Johnson aus den USA und der schweizerischen Novartis zwei Rivalen der Merck KGaA ihren Quartalsbericht angekündigt. Zudem legen der angeschlagene Handyhersteller Nokia und Lanxess-Konkurrent Akzo Nobel Zahlen vor.

US-ZAHLENFLUT AUS FINANZ- UND TECHNOLOGIESEKTOR

Die meisten Impulse für deutsche Aktien dürften aus den USA kommen. Aus dem Bankensektor folgen die Schwergewichte Morgan Stanley, Citigroup, Goldman Sachs und Bank of America Konkurrent JPMorgan. Zudem ist die Technologiebranche mit den Chipherstellern Intel und Advanced Micro Devices (AMD), den Internetkonzernen Google, Microsoft und Yahoo, dem Internet-Handelsspezialisten Ebay sowie IBM prominent vertreten. Des weiteren legt der Mischkonzern und Siemens-Konkurrent General Electric (GE) Quartalsergebnisse vor.

Auch Konjunkturdaten insbesondere aus den USA könnten die Aktienmärkte bewegen. Auf der Agenda stehen unter anderem Indikatoren wie der Empire-State-Index und der Philly-Fed-Index, Daten zur Industrieproduktion und zum Immobilienmarkt. Auf Interesse stößt gewöhnlich auch der für Mittwoch angekündigte Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank Fed ('Beige Book'). Aus Deutschland dürften am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen Beachtung finden./gl/ag/enl

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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