Investing.com - Trotz der Kursgewinne vom Vortag ist der EUR/USD immer noch auf der Suche nach einer mittelfristigen Richtung.
Zum Wochenauftakt hatte der Euro-Dollar die psychologisch wichtige Marke von 1,1800 Dollar mehrmals getestet, konnte das Niveau aber nicht halten und vollzog am Montagabend eine Korrektur, die den Kurs des Euro in der Spitze auf 1,1740 Dollar brachte.
Zum Start in den Handelstag am Dienstag erholte sich das Paar aber wieder und notierte zuletzt wieder in der Nähe der Marke von 1,1800 Dollar.
Am Vortag standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda, die den EUR/USD in die ein oder andere Richtung bewegten. Vielmehr stand das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim Jong Un im Fokus, die am Dienstagmorgen eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet hatten, in der Nordkorea die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel versprach.
Nachdem die Meldung über den Ticker lief, reagierten die Aktienmärkte kurzfristig mit Kursaufschlägen, der Euro-Dollar bewegte sich aber kaum.
Fed und EZB im Fokus
Die Marktteilnehmer scheinen sich hauptsächlich auf die Geldpolitik zu konzentrieren. Neben der Federal Reserve, die am Mittwoch ihre zinspolitische Entscheidung bekannt gibt, entscheidet die Europäische Zentralbank am Donnerstag über die Geldpolitik.
Bezüglich der Fed gilt eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als ausgemachte Sache. Insofern stehen hier vor allem der geldpolitische Begleittext und die Dot-Plot-Matrix der Währungshüter im Fokus.
Bei der EZB rechnen die Marktteilnehmer mit einer Bekanntgabe des endgültigen Endtermins des Wertpapierkaufprogramms.
In dem gestrigen Artikel sind wir näher auf die beiden anstehenden Zentralbankentscheidungen eingegangen. Hier nachlesen
Was steht heute im Wirtschaftskalender
Vor kurzem wurde die deutsche ZEW-Umfrage veröffentlicht. Der Frühindikator für die deutsche Wirtschaft sank im Juni auf minus 16,1 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit September 2012. Neben der Erwartungskomponente sank aber auch die aktuelle Lage von 87,4 Punkten im Vormonat auf 80,6 Punkte.
"Die jüngste Eskalation im Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten sowie Befürchtungen hinsichtlich einer das Finanzsystem destabilisierenden Politik der neuen italienischen Regierung hinterlassen ihre Spuren im Konjunkturausblick für Deutschland", sagte ZEW-Chef Achim Wambach.
Aus den USA werden heute die Verbraucherpreise veröffentlicht. Nach einer gemischten Lesung im April sollte sich die Teuerung im Mai wieder erholen. Volkswirte rechnen im Schnitt mit einem monatlichen Zuwachs der Inflation von 0,2 Prozent. Die Jahresrate sollte so von 2,5 Prozent auf 2,7 Prozent steigen. Bei der Kernrate wird ein Zuwachs von 0,1 Prozent auf Monatssicht erwartet. Auf das Jahr hochgerechnet werden die Verbraucherpreise bei 2,2 Prozent gesehen. Vor allem die höheren Gaspreise sollten die Teuerung im Mai angetrieben haben.
EUR/USD - Technische Analyse
Nach wie vor bewegt sich der EUR/USD seitwärts zwischen 1,1740 bis 1,1820/50 Dollar. Robert Zach von Investing.com schreibt in seiner täglichen Markteinschätzung zum EUR/USD: "Noch immer kämpft die europäische Gemeinschaftswährung mit einem Spurt über den Schlüsselwiderstand zwischen 1,1831 Dollar und 1,1858 Dollar, wo die Hochpunkte vom 22. Mai und das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Mitte April bis Ende Mai eine wichtige Hürde bilden."
Erst ein Sprung über diese Schlüsselmarken würde den Weg in Richtung seines ausgegebenen Kursziels von 1,1990 Dollar freimachen. Die technischen Indikatoren im Tageschart unterstützen seiner Meinung nach die bullischen Avancen des EUR/USD: "So hat der MACD ein positives Schnittmuster erzeugt und befindet sich jetzt auf dem Weg in Richtung seiner Nulllinie. Gleichzeitig hat der RSI seinen seit Ende Januar währenden Abwärtstrend übersprungen, was positiv zu interpretieren ist."
"Ein Abgleiten unter meinen gesetzten Stop bei 1,1703 Dollar würde dagegen ein Abrutschen auf 1,1657 Dollar und dann 1,1621 Dollar begünstigen und die positive Ausgangslage negieren."
rz