Investing.com - Die Investoren werden in den am Dienstag hereinkommenden US-Beschäftigungsdaten nach Anzeichen auf die Stärke der Konjunktur suchen, inmitten einer fortwährenden Debatte, wie oft die Federal Reserve in diesem Jahr noch die Zinssätze anheben wird.
Neben den Arbeitsmarktdaten dürften sich die Märkte auch für einen Report zur Inflation der privaten Konsumausgaben (personal consumption expenditures, PCE inflation) - interessieren, die von der Federal Reserve als das bevorzugte Inflationsmaß genutzt werden.
In der kommenden Woche wird es dann noch eine zweite Schätzung zum BIP-Wachstum im ersten Quartal geben, die den Erwartungen nach bestätigen wird, dass die amerikanische Wirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres um 2,3% gewachsen ist.
Neben diesen Daten werden die Händler in der kommenden Woche auch noch andere Klippen zu umschiffen haben, wie neue Entwicklungen bei den Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China, sowie den geplanten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un, der im nächsten Monat über die Bühne gehen soll.
Der Dollar stieg am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen auf seinen höchsten Stand seit Mitte November, nachdem es Daten gegeben hatte, denen nach die Neuaufträge für die wichtigsten in den USA hergestellten Kapitalgüter im April über Erwartungen gestiegen sind.
Die Daten legen nahe, dass die Ausgaben der Unternehmen für neue Ausrüstungen wieder zunimmt, nachdem sie Ende des ersten Quartals schwächer geworden waren, was den Ausblick für das Wachstum im zweiten Quartal aufgehellt hat.
Der Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs Leitwährungen abbildet, lag rund 0,5% höher auf 94,21, nachdem er ein Hoch von 94,24 erreicht hatte, ein Niveau auf dem er zuletzt am 14. November gestanden hatte.
Der Index ist in fünf der letzten sechs Wochen gestiegen, angeschoben von einem gestiegenen Renditevorsprung gegenüber den anderen Leitwährungen.
Die Investoren haben eine Erhöhung der Zinsen bei der nächsten geldpolitischen Sitzung der Fed vom 12. bis 13. Juni voll eingepreist, so der US-Zinsmonitor von Investing.com. Die Wall Street bleibt sich allerdings uneins, wie viele Zinsschritte danach noch kommen werden.
Die Wahrscheinlichkeit von drei weiteren Zinserhöhungen bis Ende des Jahres, anstatt von lediglich zwei, hat abgenommen, nachdem das letzte Woche erschienene Protokoll der Fed-Sitzung im Mai moderater im Hinblick auf Zinserhöhungen ausgefallen war, als dies von den Märkten erwartet worden war.
In Europa war der Euro auf dem Rückzug, als steigende Anleiherenditen in Italien für Nervosität unter den Investoren sorgten, während die sich zusammenbrauende politische Instabilität in Spanien die Stimmung zusätzlich belastete.
Die Gemeinschaftswährung verlor gegenüber dem Dollar rund 0,6% und beendete den Handel zu 1,1650 (EUR/USD), ihrem tiefsten Niveau seit dem 13. November. Über die Woche betrug der Rückgang 1,1%, womit der mittlerweile sechste Wochenverlust in Folge zu Buche steht.
Unterdessen wurde das britische Pfund gegenüber dem Dollar (GBP/USD) bei 1,3300 in der Nähe eines Fünfmonatstiefs gehandelt, geschwächt von Sorgen über den Brexit und weiteren Anzeichen auf eine fortwährende Schwäche der Konjunktur in Großbritannien.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 28. Mai
Am Montag werden die Märkte in den USA am dortigen Volkstrauertag (Memorial Day) geschlossen bleiben.
Dienstag, der 29. Mai
Aus den USA gibt es Zahlen zum Verbrauchervertrauen vom Conference Board.
Die Notenbank Neuseelands (Reserve Bank of New Zealand, RBNZ) veröffentlicht ihren Bericht zur Stabilität der Finanzsysteme.
Mittwoch, der 30. Mai
Der Vorsitzende der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda hält eine Rede auf der jährlichen Konferenz des bankeigenen Instituts für geldpolitische und wirtschaftliche Studien in Tokio.
RBNZ Gouverneur Adrin Orr wird zu dem Report zur Stabilität der Finanzsysteme vor dem Finanzausschuss des neuseeländischen Parlaments in der Hauptstadt Wellington Stellung nehmen.
Aus Australien gibt es Außenhandelszahlen und die Baugenehmigungen.
In der Eurozone kommen aus Deutschland vorläufige Inflationszahlen, zusammen mit den Einzelhandelsdaten.
In den USA erscheinen der monatliche ADP-Report zur Lohnbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, sowie eine zweite Schätzung zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal.
Die kanadische Zentralbank verkündet ihre geldpolitischen Entscheidungen und gibt ihr Zinsstatement heraus.
Donnerstag, der 31. Mai
Aus China gibt es Einkaufsmanagerindizes zum Wachstum in der erzeugenden Industrie und dem Dienstleistungssektor.
In Neuseeland erscheinen Daten zum Geschäftsklima.
Australien legt Zahlen zu den Privatinvestitionen vor.
In der Eurozone erscheint eine vorläufige Schätzung der Inflationsrate.
In den USA erscheinen Berichte zu den Privateinkommen und -ausgaben, die auch die Inflation der privaten Konsumausgaben umfassen. Außerdem gibt es noch Daten aus dem produzierenden Gewerbe im Raum Chicago und die Erstanträge auf Arbeitslosengeld.
Aus Kanada gibt es Daten zum Wirtschaftswachstum.
Freitag, der 1. Juni
In China erscheint der Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe.
Aus Großbritannien kommen Daten zur Lage im produzierenden Gewerbe.
Die USA runden die Woche mit den Maizahlen zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, während das Institute of Supply Management seinen Index zur Industrieproduktion veröffentlicht.