Frankfurt, 25. Mai (Reuters) - An der Börse schwinden die
Hoffnungen auf eine Rettung des um Staatshilfen kämpfenden
Arcandor
"Ich bin da sehr skeptisch. Die Schieflage bei Arcandor ist
ja eher nicht durch die Finanzkrise ausgelöst sondern durch
jahrelanges Missmanagement", sagte ein Analyst, der namentlich
nicht genannt werden wollte. Auch die diskutierte Zusammenlegung
von Karstadt-Kaufhäusern mit der Kaufhof-Kette von
Metro
Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick hatte am Wochenende seine Bitte um Staatshilfe bekräftigt. Der Konzern braucht nach eigener Auskunft Bürgschaften über 650 Millionen Euro und neue Kredite über 200 Millionen Euro. Die Bürgschaft ist Eick zufolge bis zum 12. Juni nötig, andernfalls droht die Insolvenz.
Wie Reuters aus Regierungskreisen erfuhr, wird sich in dieser Woche der Bürgschaftsausschuss der Bundesregierung mit dem Antrag befassen. Bislang hat Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) dem Unternehmen wenig Hoffnung gemacht.
In den vergangenen zwölf Monaten hat die Arcandor-Aktie mehr als 80 Prozent an Wert verloren und zählt damit zu den Schlusslichtern im Nebenwerteindex MDax.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Georg Merziger)