New York, 18. Nov (Reuters) - Überraschend starke Zahlen von
Hewlett-Packard haben die Talfahrt an den US-Börsen am
Dienstag vorerst gebremst. Die guten Geschäfte im abgelaufenen
Quartal und ein überraschend starker Ausblick des weltgrößten
PC-Herstellers seien ein willkommener Anlass, sich einmal wieder
von den weiter bestehenden Sorgen über umfangreiche Auswirkungen
einer Rezession abzuwenden, sagten Händler. Allerdings warnten
sie vor zu großem Optimismus. Die Durststrecke sei noch lange
nicht vorbei.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg in den
ersten Handelsminuten um 0,8 Prozent auf 8340 Punkte. Der
breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> legte 0,66 Prozent auf 856
Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann
0,89 Prozent auf 1495 Stellen.
HP legte am Dienstag vorläufige Zahlen vor und wies dabei
ungeachtet der weltweiten Konjunkturabkühlung einen Gewinn pro
Aktie von 1,03 Dollar aus - drei Cent mehr als von Analysten
erwartet. Für 2009 sagte HP pro Aktie 3,88 bis 4,03 Dollar
voraus, während am Markt im Schnitt 3,86 Dollar erwartet wurden.
HP-Aktien stiegen um 14 Prozent und zogen andere Tech-Werte wie
Apple und IBM mit nach oben.
Die Aktien von Home Depot kletterten um 6,6 Prozent.
Die weltgrößte Baumarktkette hatte einen Gewinneinbruch von rund
30 Prozent im dritten Quartal ausgewiesen. Analysten hatten aber
noch schwächere Zahlen erwartet.
Yahoo-Papiere profitierten vom Rücktritt des
Firmenchefs Jerry Yang und legten 10,5 Prozent zu. Yang hatte
sich wiederholt gegen die einstige 47-Milliarden-Offerte von
Microsoft ausgesprochen. Branchenkenner schließen nun nicht aus,
dass der Software-Konzern erneut an Yahoo herantritt. Aktien von
Microsoft stiegen um ein Prozent.
Auch Ford-Aktien gehörten zu den Gewinnern und
kletterten um 1,2 Prozent. Der US-Autohersteller hatte erklärt,
seine Kontrollmehrheit an der japanischen Mazda abzugeben. Nach
Mazda-Angaben erhält Ford dafür umgerechnet rund 430 Millionen
Euro. Erst am Montag hatte die schwer angeschlagene Opel-Mutter
GM ihren Anteil an Suzuki verkauft. GM hat jüngst gewarnt, dem
Konzern könne bald das Geld ausgehen. Die deutsche GM-Tochter
Opel mit rund 25.000 Mitarbeitern fürchtet, mit in den Strudel
einer GM-Pleite zu geraten und hat daher die Bundesregierung um
Hilfe gebeten. GM-Aktien verloren am Dienstag weitere 6,6
Prozent auf 2,95 Dollar.
Am Montag hatten weltweite Konjunktursorgen und geplante
Massenentlassungen bei der Großbank Citigroup die US-Börsen
tief ins Minus gedrückt. Dow Jones, S&P und Nasdaq gaben jeweils
rund zweieinhalb Prozent nach.
(Büro New York, bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von
Angelika Stricker)