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Aktien Europa: Auf Talfahrt - Neue Aussagen zur US-Geldpolitik und China-Daten

Veröffentlicht am 20.06.2013, 11:09
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Pläne der US-Notenbank zur Drosselung von Anleihekäufen haben die Börsen Europas am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Hinzu kamen aktuelle Wirtschaftsdaten aus China, die auf eine fortgesetzte Wachstumsabschwächung in den kommenden Monaten hindeuten. Dass sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum zusehends wieder aufhellt, - wenn auch von einem niedrigen Niveau aus - und die Markterwartungen übertroffen wurden, fand dagegen kaum Beachtung.

Der EuroStoxx 50 büßte am späten Vormittag 2,13 Prozent auf 2.626,68 Punkte ein. Der Cac 40 in Paris verlor 2,08 Prozent auf 3.759,44 Punkte und der Londoner FTSE 100 fiel um 1,98 Prozent auf 6.223,15 Punkte. In den USA hatte Notenbank-Chef Ben Bernanke am Vorabend mitgeteilt, dass die Anleihekäufe der Fed zur Wirtschaftsstimulierung noch im Laufe des Jahres gedrosselt würden, falls künftige Konjunkturdaten erwartungsgemäß ausfielen. In der Folge könnten die Wertpapierkäufe Schritt für Schritt verringert und Mitte 2014 komplett eingestellt werden. In China schwächte sich die Industrie im Juni laut dem vorläufige HSBC-Einkaufsmanagerindex überraschend deutlich ab.

Unter den 19 Branchen des Stoxx 600 gab es nicht eine im grünen Bereich. Schlusslicht war wegen der China-Daten der Minensektor mit einem Abschlag von 3,19 Prozent. Der Autosektor folgte mit minus 2,65 Prozent. Am besten noch hielt sich der Transport- und Logistiksektor , der um 0,26 Prozent nachgab.

Nachdem im Mai die Schweizer Uhrenexporte verglichen mit dem Vorjahresmonat um knapp vier Prozent zurückgegangen waren, standen auch Aktien aus diesem Bereich unter Druck. So gingen im SMI die Papiere von Swatch mit minus 4,02 Prozent auf Talfahrt und die von Richemont mit minus 3,11 Prozent. Im Leitindex der Eurozone gaben LVMH um 2,47 Prozent nach.

In Helsinki legten die Papiere von Nokia als größter von zwei Gewinnern um weitere 3,30 Prozent zu und profitierten unvermindert von Spekulationen. Am Vortag hatten Gerüchte über ein Interesse des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei die Aktie um mehr als drei Prozent steigen lassen. Nun berichtete das 'Wall Street Journal' unter Berufung auf eingeweihte Personen, dass der US-Software-Konzern Microsoft die Handysparte von Nokia hatte übernehmen wollen. Die Verhandlungen seien bereits weit gediehen gewesen, letztlich aber unter anderem am Preis sowie an Nokias Rückstand bei Smartphones gescheitert./ck/rum

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