FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Streit um das Kältemittel R1234yf greift der US-Hersteller Honeywell das Kraftfahrtbundesamt (KBA) scharf an und wirft der Behörde gezinkte Tests vor. Das geht aus einem Brief von Honeywell-Manager Kenneth Gayer an KBA-Chef Ekhard Zinke hervor, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag vorlag. Im Schreiben vom 21. August kritisiert der Konzern, dass die Behörde das Kältemittel unter unüblichen Bedingungen getestet habe. In einem dieser Versuche hatte die Substanz - wie zuvor beim Autobauer Daimler - jüngst Feuer gefangen.
Es dränge sich der Verdacht auf, dass die Tests 'mit Blick auf ein erwartetes Resultat entwickelt, durchgeführt und im Verlauf der Testreihen solange angepasst wurden, bis das gewünschte Ergebnis endlich erzielt wurde', schreibt der Honeywell-Manager. In ersten Crashtests und folgenden Versuchen hatte sich das Kältemittel nicht entzündet. Das geschah erst, als die Tester das Mittel gezielt ausströmen ließen. Damit sollte simuliert werden, welche Folgen zum Beispiel ein heftigerer Aufprall haben könnte. Ein KBA-Sprecher wollte den Honeywell-Brief zunächst nicht kommentieren.
Der US-Hersteller kritisiert weiter, die vorläufigen Ergebnisse würden ein falsches Licht auf die Sicherheit des Kältemittels werfen. Das KBA hatte die Ergebnisse vor zwei Wochen veröffentlicht und auch zur EU-Kommission nach Brüssel geschickt. Die Zulassungsbehörde hatte mitgeteilt, dass sie im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes keine ernste Gefahr sehe und deswegen unter anderem keinen Rückruf startete.
Ursprung des Streit ist, dass Daimler das Kältemittel boykottiert, nachdem es im Herbst in eigenen Tests in Flammen aufgegangen war. Damit verstoßen die Schwaben gegen EU-Recht, das für viele Autos nur noch besonders klimafreundliche Kältemittel für Autoklimaanlagen erlaubt. Darum blockiert zum Beispiel Frankreich derzeit die Zulassung bestimmter Mercedes-Benz-Modelle. Honeywell pocht auf die Sicherheit der Chemikalie. Für den US-Konzern und seinen Partner Dupont geht es um viel Geld: Experten schätzen den weltweiten Markt auf mehrere Milliarden US-Dollar./mmb/enl/stb
Es dränge sich der Verdacht auf, dass die Tests 'mit Blick auf ein erwartetes Resultat entwickelt, durchgeführt und im Verlauf der Testreihen solange angepasst wurden, bis das gewünschte Ergebnis endlich erzielt wurde', schreibt der Honeywell-Manager. In ersten Crashtests und folgenden Versuchen hatte sich das Kältemittel nicht entzündet. Das geschah erst, als die Tester das Mittel gezielt ausströmen ließen. Damit sollte simuliert werden, welche Folgen zum Beispiel ein heftigerer Aufprall haben könnte. Ein KBA-Sprecher wollte den Honeywell-Brief zunächst nicht kommentieren.
Der US-Hersteller kritisiert weiter, die vorläufigen Ergebnisse würden ein falsches Licht auf die Sicherheit des Kältemittels werfen. Das KBA hatte die Ergebnisse vor zwei Wochen veröffentlicht und auch zur EU-Kommission nach Brüssel geschickt. Die Zulassungsbehörde hatte mitgeteilt, dass sie im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes keine ernste Gefahr sehe und deswegen unter anderem keinen Rückruf startete.
Ursprung des Streit ist, dass Daimler das Kältemittel boykottiert, nachdem es im Herbst in eigenen Tests in Flammen aufgegangen war. Damit verstoßen die Schwaben gegen EU-Recht, das für viele Autos nur noch besonders klimafreundliche Kältemittel für Autoklimaanlagen erlaubt. Darum blockiert zum Beispiel Frankreich derzeit die Zulassung bestimmter Mercedes-Benz-Modelle. Honeywell pocht auf die Sicherheit der Chemikalie. Für den US-Konzern und seinen Partner Dupont