MÜNSTER (dpa-AFX) - Die Gespräche über eine Fusion der regionalen Versicherer Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest drohen auf der Zielgeraden zu scheitern. Die Eigentümer der Schwesterunternehmen streiten über die Rechtsform des fusionierten Versicherungskonzerns. Entsprechende Medienberichte wurden am Mittwoch in Eigentümerkreisen bestätigt. Offenbar werden beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe starke steuerliche Nachteile befürchtet. Verbandschef Wolfgang Kirsch pocht auf die Form einer Aktiengesellschaft. Bei anderen wichtigen Fragen wie dem Fusionskonzept scheint dagegen Einigkeit zu herrschen.
Ein Scheitern dieser Fusionsgespräche würde im Sparkassenlager Hoffnungen zunichtemachen, erhebliche Kostenvorteile heben zu können. Wie ein Flickenteppich sieht die Landkarte der öffentlichen Versicherer bisher aus, die zur Sparkasse-Finanzgruppe gehören. Sechs größere Versicherungsunternehmen sind in verschiedenen Regionen und teilweise nicht zusammenhängenden Gebieten aktiv. Durch das niedrige Zinsniveau ist die gesamte Branche unter Druck geraten. Die Vorstände der Provinzial-Versicherungen rechnen mit einer Ergebnis-Steigerung von bis zu 100 Millionen Euro im Fusionsfall, wie es im Mai hieß.
Der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Wolfgang Kirsch, bestätigte, dass er auf der Rechtsform einer AG bei dem fusionierten Versicherungskonzern beharrt. Mit dieser Position gehe er in die anstehenden Gremiensitzungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, sagte er am Rande der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der Landschaftverbände in Münster auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Eine Begründung nannte er nicht. Der Landschaftsverband besitzt ebenso wie der Sparkassenverband Westfalen-Lippe 40 Prozent der Anteile an der Provinzial Nordwest.
Nach einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' (Mittwoch) dürften für die klammen Kommunen und ihren Landschaftsverband Westfalen-Lippe Steuernachforderungen in zweistelliger Millionenhöhe befürchtet werden, sollte die fusionierte Gesellschaft eine Anstalt des öffentlichen Rechts sein, wie von Düsseldorfer Seite gewollt. Die 'Westfälischen Nachrichten' und die 'Münstersche Zeitung' berichteten
ebenfalls über den Streit unter den Eigentümern um die Rechtsform. 'Von einem Aus der Gespräche wissen wir nichts', sagte ein Sprecher des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe der dpa in Münster.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte die Fusionsgespräche bei den Provinzial-Versicherungen vor neun Monaten angestoßen. In der Belegschaft der Provinzial Nordwest hatten Befürchtungen über einen möglichen Verkauf des Unternehmens an den Marktführer Allianz für erhebliche Unruhe und Proteste gesorgt. Der Allianz wurde von verschiedenen Seiten ein Interesse an der Provinzial Nordwest nachgesagt, bestätigt wurde das offiziell aber nie. Spekuliert wurde Ende des vergangenen Jahres dabei über eine mögliche Verkaufssumme von 2,25 Milliarden Euro.
Eine Fusion der Schwesterunternehmen Provinzial gilt als das kleinere Übel in Hinblick auf einen Stellenabbau. Bis zu 500 Arbeitsplätze könnten den Überlegungen der Vorstände zufolge dem Rotstift zum Opfer fallen. Damit würde bis zu jeder zehnte Arbeitsplatz in den Hauptverwaltungen auf der Kippe stehen. Ein Stellenabbau dieser Größenordnung halten die Vorstände der Versicherungsunternehmen ohne betriebsbedingte Kündigungen für möglich, indem freiwerdende Stellen nicht wiederbesetzt werden./lic/vd/DP/fbr
Ein Scheitern dieser Fusionsgespräche würde im Sparkassenlager Hoffnungen zunichtemachen, erhebliche Kostenvorteile heben zu können. Wie ein Flickenteppich sieht die Landkarte der öffentlichen Versicherer bisher aus, die zur Sparkasse-Finanzgruppe gehören. Sechs größere Versicherungsunternehmen sind in verschiedenen Regionen und teilweise nicht zusammenhängenden Gebieten aktiv. Durch das niedrige Zinsniveau ist die gesamte Branche unter Druck geraten. Die Vorstände der Provinzial-Versicherungen rechnen mit einer Ergebnis-Steigerung von bis zu 100 Millionen Euro im Fusionsfall, wie es im Mai hieß.
Der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Wolfgang Kirsch, bestätigte, dass er auf der Rechtsform einer AG bei dem fusionierten Versicherungskonzern beharrt. Mit dieser Position gehe er in die anstehenden Gremiensitzungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, sagte er am Rande der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der Landschaftverbände in Münster auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Eine Begründung nannte er nicht. Der Landschaftsverband besitzt ebenso wie der Sparkassenverband Westfalen-Lippe 40 Prozent der Anteile an der Provinzial Nordwest.
Nach einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' (Mittwoch) dürften für die klammen Kommunen und ihren Landschaftsverband Westfalen-Lippe Steuernachforderungen in zweistelliger Millionenhöhe befürchtet werden, sollte die fusionierte Gesellschaft eine Anstalt des öffentlichen Rechts sein, wie von Düsseldorfer Seite gewollt. Die 'Westfälischen Nachrichten' und die 'Münstersche Zeitung' berichteten
ebenfalls über den Streit unter den Eigentümern um die Rechtsform. 'Von einem Aus der Gespräche wissen wir nichts', sagte ein Sprecher des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe der dpa in Münster.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte die Fusionsgespräche bei den Provinzial-Versicherungen vor neun Monaten angestoßen. In der Belegschaft der Provinzial Nordwest hatten Befürchtungen über einen möglichen Verkauf des Unternehmens an den Marktführer Allianz für erhebliche Unruhe und Proteste gesorgt. Der Allianz wurde von verschiedenen Seiten ein Interesse an der Provinzial Nordwest nachgesagt, bestätigt wurde das offiziell aber nie. Spekuliert wurde Ende des vergangenen Jahres dabei über eine mögliche Verkaufssumme von 2,25 Milliarden Euro.
Eine Fusion der Schwesterunternehmen Provinzial gilt als das kleinere Übel in Hinblick auf einen Stellenabbau. Bis zu 500 Arbeitsplätze könnten den Überlegungen der Vorstände zufolge dem Rotstift zum Opfer fallen. Damit würde bis zu jeder zehnte Arbeitsplatz in den Hauptverwaltungen auf der Kippe stehen. Ein Stellenabbau dieser Größenordnung halten die Vorstände der Versicherungsunternehmen ohne betriebsbedingte Kündigungen für möglich, indem freiwerdende Stellen nicht wiederbesetzt werden./lic/vd/DP/fbr