BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada ist in den ersten neun Monaten wegen Abschreibungen und Wertberichtigungen in Millionenhöhe überraschend in die roten Zahlen gerutscht. 'Wir gehen davon aus, dass wir ungeachtet der aktuellen serbischen Belastungen für das Geschäftsjahr 2011 noch einen Konzerngewinn im klar zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erreichen werden', sagte Konzernchef Hartmut Retzlaff am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz für die ersten neun Monate. Im kommenden Geschäftsjahr soll der Überschuss wieder deutlich höher ausfallen. Unter dem Strich wies der MDax-Konzern in den ersten neun Monaten einen Verlust von 6,5 Millionen Euro aus. Vor einem Jahr hatte die weltweite Nummer fünf unter den Herstellern von Nachahmermedikamenten (Generika) noch einen Gewinn von 38,8 Millionen Euro erzielt.
Der Ratiopharm-Konkurrent hatte im September Investoren mit der Ankündigung überrascht, wegen finanzieller Schwierigkeiten der staatlichen Gesundheitskasse Forderungen von fast 100 Millionen Euro gegen serbische Großhändler in den Wind zu schreiben. Insgesamt beliefen sich die Sondereffekte auf rund 123 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten zwar für das dritte Quartal einen Verlust erwartet, für die ersten neun Monate allerdings noch mit einem kleinen Gewinn gerechnet. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hatte Stada 240,7 Millionen Euro in den Büchern stehen - ein Plus von sieben Prozent. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten etwas mehr erwartet. Operativ fiel das Ergebnis um 44 Prozent auf 59,2 Millionen Euro. An der Börse gab die Stada-Aktie im frühen Handel mit einem Minus von 1,19 Prozent auf 17,0 Euro etwas stärker als der MDax nach.
Konzernchef Retzlaff bekräftigte erneut die Erwartungen für 2011. Allerdings werden aus der Gewinnprognose einmalige Abschreibungen herausgerechnet. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. 'Bei den auf den Konzern bezogenen bereinigten Ertragszahlen haben wir überall zugelegt - teilweise sogar auf historische Spitzenwerte', kommentierte Retzlaff die Entwicklung. Das zeige, dass Stada trotz der hohen Sondereffekte in Serbien auf Grund der dortigen Schwierigkeiten operativ weiter auf Wachstumskurs sei.
Auch an den mittelfristigen Zielen hält die Nummer drei unter den Generikaherstellern in Deutschland fest. 2014 soll sich der Umsatz auf rund 2,15 Milliarden Euro verbessern. Beim Konzerngewinn wird ein Anstieg auf 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Stada will in den kommenden Jahren unter anderem mit Stellenstreichungen und Verkäufen von Produktionsstätten die Profitabilität weiter steigern. Im Vergleich zum Vorjahr beschäftigte der Konzern Ende September 7.675 Mitarbeiter und damit vier Prozent weniger als Ende 2010.
Ein dynamisches Auslandsgeschäft sowie eine hohe Nachfrage nach Markenprodukten haben Stada weiter vorangebracht. Der Umsatz stieg bis September um sechs Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Im Heimatmarkt Deutschland war der Umsatz dagegen vor allem wegen des anhaltenden Preisdrucks im Brot-und-Butter-Geschäft mit Generika erneut rückläufig. Das staatlich regulierte und von Rabattverträgen mit den Krankenkassen geprägte deutsche Generikageschäft trug rund ein Fünftel zum Konzernumsatz bei. Sein Anteil soll zugunsten des Markengeschäftes weiter sinken. Deutschland ist nach Russland der größten Markt für Stada. Mittlerweile erwirtschaften die Hessen allerdings rund 71 Prozent der Erlöse im Ausland.
Wer sich ausschließlich auf Generika konzentriere, werde künftig sicherlich nicht mehr die Gewinne abliefern können, die der Markt erwarte, hatte der Manager im Sommer erklärt. Diese Einschätzung spiegelte sich auch im Ergebnis der beiden wichtigsten Sparten wider. Während im Generikageschäft der operative Gewinn bis September um 72 Prozent einbrach und die Marge von rund elf Prozent auf knapp drei Prozent fiel, legten im kleineren Markengeschäft das operative Ergebnis und die Profitabilität deutlich zu. Zu den bekannten Stada-Marken gehören die Sonnencreme Ladival, das Grippemittel Grippostad und die Salbe Mobilat. Nach den jüngsten Zukäufen ist Stadas Akquisitionshunger noch nicht gestillt. Der Konzernchef will die Position in Osteuropa und das Geschäft mit Markenprodukten weiter stärken./ep/jha/tw
Der Ratiopharm-Konkurrent hatte im September Investoren mit der Ankündigung überrascht, wegen finanzieller Schwierigkeiten der staatlichen Gesundheitskasse Forderungen von fast 100 Millionen Euro gegen serbische Großhändler in den Wind zu schreiben. Insgesamt beliefen sich die Sondereffekte auf rund 123 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten zwar für das dritte Quartal einen Verlust erwartet, für die ersten neun Monate allerdings noch mit einem kleinen Gewinn gerechnet. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hatte Stada 240,7 Millionen Euro in den Büchern stehen - ein Plus von sieben Prozent. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten etwas mehr erwartet. Operativ fiel das Ergebnis um 44 Prozent auf 59,2 Millionen Euro. An der Börse gab die Stada-Aktie im frühen Handel mit einem Minus von 1,19 Prozent auf 17,0 Euro etwas stärker als der MDax nach.
Konzernchef Retzlaff bekräftigte erneut die Erwartungen für 2011. Allerdings werden aus der Gewinnprognose einmalige Abschreibungen herausgerechnet. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr für den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) mit einem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. 'Bei den auf den Konzern bezogenen bereinigten Ertragszahlen haben wir überall zugelegt - teilweise sogar auf historische Spitzenwerte', kommentierte Retzlaff die Entwicklung. Das zeige, dass Stada trotz der hohen Sondereffekte in Serbien auf Grund der dortigen Schwierigkeiten operativ weiter auf Wachstumskurs sei.
Auch an den mittelfristigen Zielen hält die Nummer drei unter den Generikaherstellern in Deutschland fest. 2014 soll sich der Umsatz auf rund 2,15 Milliarden Euro verbessern. Beim Konzerngewinn wird ein Anstieg auf 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Stada will in den kommenden Jahren unter anderem mit Stellenstreichungen und Verkäufen von Produktionsstätten die Profitabilität weiter steigern. Im Vergleich zum Vorjahr beschäftigte der Konzern Ende September 7.675 Mitarbeiter und damit vier Prozent weniger als Ende 2010.
Ein dynamisches Auslandsgeschäft sowie eine hohe Nachfrage nach Markenprodukten haben Stada weiter vorangebracht. Der Umsatz stieg bis September um sechs Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Im Heimatmarkt Deutschland war der Umsatz dagegen vor allem wegen des anhaltenden Preisdrucks im Brot-und-Butter-Geschäft mit Generika erneut rückläufig. Das staatlich regulierte und von Rabattverträgen mit den Krankenkassen geprägte deutsche Generikageschäft trug rund ein Fünftel zum Konzernumsatz bei. Sein Anteil soll zugunsten des Markengeschäftes weiter sinken. Deutschland ist nach Russland der größten Markt für Stada. Mittlerweile erwirtschaften die Hessen allerdings rund 71 Prozent der Erlöse im Ausland.
Wer sich ausschließlich auf Generika konzentriere, werde künftig sicherlich nicht mehr die Gewinne abliefern können, die der Markt erwarte, hatte der Manager im Sommer erklärt. Diese Einschätzung spiegelte sich auch im Ergebnis der beiden wichtigsten Sparten wider. Während im Generikageschäft der operative Gewinn bis September um 72 Prozent einbrach und die Marge von rund elf Prozent auf knapp drei Prozent fiel, legten im kleineren Markengeschäft das operative Ergebnis und die Profitabilität deutlich zu. Zu den bekannten Stada-Marken gehören die Sonnencreme Ladival, das Grippemittel Grippostad und die Salbe Mobilat. Nach den jüngsten Zukäufen ist Stadas Akquisitionshunger noch nicht gestillt. Der Konzernchef will die Position in Osteuropa und das Geschäft mit Markenprodukten weiter stärken./ep/jha/tw