PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Ein zumindest vorübergehender Stopp der Euro-Aufwertung hat dem europäischen Aktienmarkt einen versöhnlichen Wochenausklang beschert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) schloss am Freitag rund ein halbes Prozent höher mit 3647,41 Punkten. Auf Wochensicht schmolz das Minus damit auf 0,05 Prozent zusammen. Der Kurs des Euro bewegt sich zum US-Dollar zwar weiter auf hohem Niveau, blieb aber unter dem tags zuvor erreichten Dreijahreshoch deutlich über der Marke von 1,25 Dollar. Zuletzt kostete ein Dollar 1,2425 Dollar.
Während der vergangenen Handelstage hatte die Gemeinschaftswährung immer wieder Rekordstände erreicht. Ein Grund waren Aussagen aus den Reihen der US-Regierung zum Kursverlauf des Dollar sowie amerikanische Strafzölle auf importierte Waschmaschinen und Solarmodule gewesen. Mit Erleichterung reagierten Anleger nun, als US-Präsident Donald Trump in seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die Sorge vor einer zunehmenden Abschottung der USA vom Weltmarkt nicht weiter verstärkte und sagte: "Amerika zuerst bedeutet nicht Amerika alleine." Ein hoher Eurokurs kann die Exportchancen von Unternehmen aus der Eurozone schmälern. Vor allem aber bleibt nach der Umrechnung von im Dollar-Raum erzielten Gewinnen weniger in Euro übrig. Dem französischen CAC-40-Index (CAC 40) lieferten neben der Entspannung am Devisenmarkt starke Zahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH zusätzlichen Schwung. Er stieg um 0,87 Prozent auf 5529,15 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,65 Prozent auf 7665,54 Punkte nach oben. Die LVMH-Zahlen (9:LVMH) wurden am Freitag von den Anlegern mit einem Kurssprung fast 5 Prozent gefeiert. Analyst Loïc Morvan vom Analysehaus Bryan Garnier sprach von "starken Resultaten" und einem vorsichtig optimistischen Ausblick des Luxusgüterkonzerns auf das Jahr 2018. Im Sog der guten Nachrichten ging es für die Papiere des französischen Konkurrenten Kering (9:PRTP) um mehr als zweieinhalb Prozent nach oben. Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Givaudan (0:GIVNz) enttäuschte seine Aktionäre hingegen. Die Papiere büßten 1,73 Prozent ein. Der schweizerische Konkurrent des MDax-Konzerns Symrise rechnet 2018 mit Gegenwind bei den Rohstoffkosten.