Von Ambar Warrick
Investing.com - Der chinesische Yuan notierte am Mittwoch aufgrund von Befürchtungen, dass eine Stromknappheit in Sichuan die Industrietätigkeit weiter beeinträchtigen könnte, im Minus. Für zusätzliche Belastung für viele asiatische Währungen sorgte eine hawkische Fed.
Der Yuan fiel um 0,4 % auf 6,8612 und näherte sich damit einem 2-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar. Berichte über mögliche Stromausfälle im Industriezentrum Shanghai belasteten die Währung, da die Anleger nach einer Reihe von Corona-Lockdowns neuen Gegenwind für die Erholung der Produktionstätigkeit befürchten.
Das Land hat derzeit mit einer schweren Hitzewelle zu kämpfen, die viele Flüsse ausgetrocknet hat und vor allem Regionen in Mitleidenschaft gezogen, die von Wasserkraft abhängig sind. So wurden beispielsweise Fabriken, die von Toyota (TYO:7203) Motors und Contemporary Amperex Technology Co in der Provinz Sichuan betrieben werden, letzte Woche inmitten einer Stromkrise geschlossen.
Auch in anderen Großstädten wie Peking und Chongqing hat die Regierung Stromsparmaßnahmen angekündigt.
Dennoch scheint die Stromknappheit größtenteils saisonal bedingt zu sein und könnte sich mit dem Ende des Sommers verbessern. Allerdings trifft die Stromkrise die chinesische Wirtschaft zu einem Zeitpunkt, an dem sie ohnehin schon durch Corona-bedingte Lockdowns leidet. Weiterer Gegenwind für den bereits schrumpfenden Industriesektor könnte eine Erholung bremsen.
Die meisten anderen asiatischen Währungen gaben am Mittwoch ebenfalls nach, während der Dollar seine jüngsten Verluste eindämmen konnte. Der Leiter der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, sagte, die Zentralbank werde die Geldpolitik wahrscheinlich in starkem Tempo straffen, bis die Inflation eingedämmt ist.
Der japanische Yen notierte 0,1 % schwächer, während der Singapur-Dollar und der Taiwan-Dollar jeweils 0,2 % verloren.
Der US Dollar Index stieg nach den Kommentaren von Kashkari und machte einige seiner Verluste vom Dienstag wieder wett. Eine Reihe schwacher Wirtschaftsindikatoren hatte den Dollar am vorherigen Handelstag unter Druck gesetzt.
Der Dollar-Index-Future stieg ebenfalls leicht an. Kashkaris Kommentare spiegeln die hawkische Haltung vieler anderer Fed-Mitglieder wider, die Erwartungen geschürt haben, dass die Fed in diesem Jahr an ihrem Tempo der Zinserhöhungen festhalten wird.
Der Fokus richtet sich nun auf die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell auf dem Jackson Hole Symposium an diesem Freitag, wo der Zentralbanker voraussichtlich weitere Hinweise auf den Straffungsplan der Fed geben wird.