FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bitcoin ist kurz vor seinem Rekordhoch unter Druck geraten. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung notierte am Freitag bei rund 70.000 US-Dollar und damit deutlich unter der im März erreichten Bestmarke bei knapp 74.000 Dollar. Im Verlauf der Handelswoche war der Bitcoin zeitweise bis über 73.000 Dollar gestiegen.
Börsianer begründeten die jüngsten Kursverluste damit, dass auf den Wettmärkten die Siegchancen des republikanischen Kandidaten Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag gesunken seien. Der Ex-Präsident gilt als kryptofreundlich. Die Krypto-Branche ihrerseits hatte während des Wahlkampfs viel Geld für die Förderung ihrer Anliegen ausgegeben. Die Aussicht auf einen Wahlsieg Trumps hatte den Kurs des Bitcoin seit Monatsbeginn angetrieben und am Dienstag knapp unter das Rekordhoch gehievt.
Analyst Timo Emden von Emden-Research schrieb: "Wenige Tage vor der US-Wahl wird die Nervosität am Kryptomarkt spürbar größer." Kurz vor der Wahl leuchte Anlegern ein, dass ein Sieg Donald Trumps und die damit erhoffte rosige Zukunft für Bitcoin und Co alles andere als in Stein gemeißelt sei.
Anleger sollten sich Emden zufolge weiterhin vor Augen halten, dass die bereits verteilten Vorschusslorbeeren zum Verhängnis werden könnten. Viele Versprechen Trumps dürften im Falle einer Rückkehr in das Weiße Haus noch mal auf Herz und Nieren geprüft werden. Auch ein Wahlsieg der Demokratin und Vize-Präsidentin Kamala Harris sei per se nicht negativ zu bewerten. Am Ende des Tages könnte die Freude über das Abtreten der restriktiven Biden-Regierung überwiegen.
Aus technischer Sicht seien beim Bitcoin sowohl der kurz- als auch der langfristige Trend weiter aufwärts gerichtet, schrieben Analysten des auf Markttechnik spezialisierten Finanzdienstleisters invest.expert. Eine wichtige Unterstützung für den Kurs liege bei 69.759 Dollar. In etwa auf diesem Niveau liegt das markante Zwischenhoch von Ende Juli.