FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zu Wochenbeginn um die Marke von 1,16 US-Dollar herum geschwankt. Zwischenzeitliche Verluste konnten bis zum Mittag ausgeglichen werden. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1605 Dollar und damit in etwa so viel wie im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1576 Dollar festgesetzt.
Auftrieb erhielten zum Wochenstart der kanadische Dollar und der mexikanische Peso. Auslöser war die Einigung zwischen den USA und Kanada auf eine Neuauflage des Handelsabkommens Nafta. Mit Mexiko hatten die USA schon vor einiger Zeit eine Einigung über das Dreierabkommen erzielt. Das Abkommen war auf Initiative der USA neu verhandelt worden, weil es aus Sicht von US-Präsident Donald Trump die Vereinigten Staaten benachteiligte. "Auch wenn Nafta nicht völlig verschwindet, wird doch die Globalisierung ein weiteres Stück zurückgedreht", kommentierte Experte Christoph Balz von der Commerzbank (DE:CBKG). Während die Globalisierung den Wettbewerbsdruck erhöht und die Inflation gedämpft habe, dürften durch die Neuregelung Autos in den USA teurer werden. Unter anderem erschwert das neue Abkommen eine Produktionsverlagerung in Niedriglohnländer wie Mexiko. Deutlich zulegen konnte die türkische Lira. Auslöser waren nicht - wie es naheliegend wäre - starke, sondern schwache Konjunkturdaten. Die Industriestimmung gemäß Markit-Einkaufsmanagerindex hat sich im September deutlich eingetrübt und deutet auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hin. An den Märkten wurde die Entwicklung als willkommener Hinweis auf eine allgemein empfohlene Abkühlung der durch staatliche Stimulierung überhitzten türkischen Wirtschaft gedeutet. Die Entwicklung lässt auf einen Rückgang der zweistelligen Inflation hoffen, was die Lira stützt.