FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr gefallen. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,0594 US-Dollar, bevor sie sich etwas stabilisierte. Zuletzt notierte der Eurokurs zu 1,0625 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0617 (Montag: 1,0651) Dollar festgesetzt.
Der Dollar hat durch den Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November erheblich Aufwind bekommen. Denn Trump hatte im Wahlkampf Steuersenkungen sowie höhere Einfuhrzölle versprochen, was den Inflationsdruck erhöhen und die US-Notenbank vorsichtiger agieren lassen dürfte.
Damit rücken am Nachmittag die US-Verbraucherpreise für Oktober verstärkt in den Fokus. Die Analysten der Landesbank Helaba wiesen darauf hin, dass die US-Notenbank die Entwicklung der Leitzinsen in den kommenden Monaten mit den Perspektiven für Inflation und Beschäftigung verknüpft hatte. Kurzfristig stelle sich damit die Frage, ob sich die geldpolitische Lockerung im Dezember fortsetzt.
Im Blick stand zudem der Yen, der aktuell unter dem Anstieg der US-Anleiherenditen nach der Wahl in den USA leidet. Denn höhere US-Renditen machen Geldanlagen in den USA attraktiver. Am Mittwoch nun mussten zum ersten Mal seit Juli für einen US-Dollar wieder mehr als 155 Yen gezahlt werden. Damit steigt das Risiko, dass die japanische Notenbank auf dem Devisenmarkt versucht, die Abwertung der Landeswährung zu verlangsamen.