NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch einen kleinen Teil seiner deutlichen Vortagesgewinne abgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte im New Yorker Handel bei 1,0692 US-Dollar und rutschte damit wieder unter die Marke von 1,07 Dollar, die am Vortag überschritten wurde. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0686 (Dienstag: 1,0674) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9358 (0,9368) Euro.
Analysten und Anleger blickten zur Wochenmitte vor allem auf das Ifo-Geschäftsklima, das den dritten Anstieg in Folge verzeichnete. Ökonomen sprechen nach einer solchen Serie häufig von einer konjunkturellen Wende zum Besseren. Laut Ökonom Carsten Brzeski von der ING (AS:INGA) Bank bestärkt dies die Einschätzung, "dass die deutsche Wirtschaft ihre konjunkturelle Talsohle hinter sich gelassen hat und eine weitere konjunkturelle Erholung erleben dürfte".
Valentin Jansen von der NordLB sprach von "konjunkturellen Frühlingsgefühlen bei den Unternehmenslenkern". Er erwähnte dabei, dass der mittlerweile mehr oder weniger sichere Beginn von Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni bereits seit einigen Monaten "Wasser auf den Mühlen der Konjunkturerwartungen" sei.
Aus den Reihen der EZB meldete sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel zu Wort. Dieser bekräftigte seine vorsichtige geldpolitische Haltung. Zwar kann er sich angesichts der rückläufigen Inflation bald niedrigere Zinsen vorstellen. "Allerdings würde ein solcher Schritt nicht unbedingt eine Reihe von Zinssenkungen nach sich ziehen", sagte Nagel in Berlin.