FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht unter Druck geraten. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0974 US-Dollar gehandelt. Vor der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts hatte der Euro noch bei 1,1030 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1029 (Donnerstag: 1,1039) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9067 (0,9058) Euro.
Der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten hat die Anleger mit einem überraschend starken Beschäftigungsaufbau überrascht. Die US-Wirtschaft schuf laut Arbeitsministerium 254.000 neue Stellen. Volkswirte hatten nur mit 150.000 gerechnet. Zudem ging die Arbeitslosenquote zurück und die Stundenlöhne legten stärker als erwartet zu. "Es ist wie verhext. Immer dann, wenn man glaubt, es habe sich ein Trend herausgebildet, kommt es wieder anders", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg.
Der Dollar legte nach den Daten zu allen wichtigen Währungen deutlich zu. Die Erwartungen, dass die US-Notenbank Anfang November die Leitzinsen erneut um 0,50 Prozentpunkte senken könnte, wurde so deutlich gedämpft. "Das dürfte es jetzt erst mal gewesen sein mit weiteren großen Zinssenkungsschritten der US-Notenbank", schreibt Chlench. Ökonomen erwarten mittlerweile überwiegend noch eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83735 (0,84258) britische Pfund, 161,69 (161,68) japanische Yen und 0,9394 (0,9387) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.653 Dollar gehandelt. Das sind etwa 2 Dollar weniger als am Vortag.