FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1025 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch knapp unter der Marke von 1,10 Dollar notiert. Der vor etwa zwei Wochen erreichte höchste Stand seit einem Jahr ist nicht weit entfernt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1002 (Freitag: 1,0978) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9089 (0,9109) Euro.
Der Euro profitierte von einer besseren Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator, stieg im April das sechste Mal in Folge. Insgesamt fiel die Entwicklung aber durchwachsen aus: Die Geschäftserwartungen hellten sich auf, die Geschäftslage trübte sich hingegen ein. In der Industrie und am Bau stieg das Geschäftsklima, unter Dienstleistern und im Handel verschlechterte es sich. "Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Bankvolkswirte kommentierten die Umfrageresultate eher verhalten. "Von Frühlingsgefühlen ist die deutsche Wirtschaft noch weit entfernt", resümierte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank. Angesichts steigender Zinsen und fragiler Weltkonjunktur sei kaum mit einem kräftigen Aufschwung zu rechnen.
Etwas positiver äußerte sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft sei relativ unbeschadet über den Winter gekommen. "Doch bei aller Freude über die besser als erwartete Wirtschaftsentwicklung, die Konjunkturampeln springen nicht auf Grün."
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88463 (0,88570) britische Pfund, 148,17 (146,92) japanische Yen und 0,9800 (0,9795) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1979 Dollar gehandelt. Das waren rund vier Dollar weniger als am Freitag.