FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zum US-Dollar weiter zugelegt und den höchsten Stand seit vier Monaten markiert. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1021 Dollar und damit so viel wie zuletzt im August. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas tiefer auf 1,0983 Dollar festgesetzt.
Der Euro wurde von einer breit angelegten Dollar-Schwäche angetrieben. Am Donnerstag hatten Wachstumsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft leicht enttäuscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Zentralbank Fed im kommenden Jahr auf Zinssenkungskurs einschwenkt, wird dadurch gestützt. Der Dollar leidet unter der Entwicklung, weil die Aussicht auf niedrigere Zinsen der Attraktivität von Anlagen in den USA schadet.
Neben dem Euro profitierte der Schweizer Franken von der Schwäche des Dollar. Zur US-Währung stieg der Franken auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2015. Die Kursgewinne der Schweizer Währung sind um so erstaunlicher, als die Schweizer Notenbank SNB in der vergangene Woche ihre Devisenpolitik geändert hat. Der Schwerpunkt liegt jetzt nicht mehr ausdrücklich auf Fremdwährungsverkäufen, um dadurch den Franken zu stärken. Hintergrund des Wechsels ist die rückläufige Inflation.
Vor den Weihnachtsfeiertagen stehen noch einige Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA wird am Nachmittag der von der US-Zentralbank Fed bevorzugte Preisindex PCE erwartet. Die Entwicklung ist wichtig für die geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve.