FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag keine klare Richtung gefunden. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1107 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro ähnlich hoch notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1114 (Mittwoch: 1,1065) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8997 (0,9037) Euro.
Der Euro verteidigte so seine jüngsten Kursgewinne. Die gedämpfte Aussicht auf sinkende Leitzinsen im kommenden Jahr stützte tendenziell den Euro. Nach Einschätzung des österreichischen Notenbankchefs Robert Holzmann sind Leitzinssenkungen durch die EZB im Jahr 2024 nicht ausgemacht. Die Zinserhöhungen in diesem Jahr seien Teil einer Normalisierung gewesen. "Diese geldpolitische Normalisierung zeigt bereits ihre Wirkung im Rückgang der Inflation, dennoch wäre es verfrüht, bereits jetzt an Zinssenkungen zu denken", so Holzmann.
Nach diesen Aussagen stieg der Euro zeitweise bis auf 1,1139 Dollar. Er erreichte so den höchsten Stand seit Ende Juli. Die Gemeinschaftswährung gab einen Teil der Gewinne aber rasch wieder ab und sank kurzzeitig wieder unter die Marke von 1,11 Dollar.
Eher schwache Konjunkturdaten vom US-Arbeitsmarkt belasteten den Dollar am Nachmittag nicht. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als von Volkswirten erwartet gestiegen. Die Daten deuten auf eine gewisse Abschwächung des zuletzt immer noch robusten Arbeitsmarktes hin. Die Entwicklung dort spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass die Fed im kommenden Jahr ihre Leitzinsen senkt, was zuletzt den Dollar belastet hat.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87060 (0,86830) britische Pfund, 156,57 (157,81) japanische Yen und 0,9302 (0,9438) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2079 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag.