FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Dienstag unter Druck geraten. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief von 1,1422 US-Dollar. Zuvor war sie noch bis auf 1,1472 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1427 Dollar festgesetzt.
Belastet wurde der Euro durch die deutlichen Kursverluste italienischer Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stieg im Gegenzug um 0,10 Prozentpunkte auf 3,713 Prozent. Zum Vergleich: Deutsche Titel mit gleicher Laufzeit rentierten zuletzt mit 0,354 Prozent. Die Differenz (Spread) zu deutschen Bundesanleihen weitete sich damit deutlich aus. Der italienische Vize-Premierminister und Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, hat die Ablehnung des Haushalts 2019 durch die EU-Kommission für den Anstieg der italienischen Renditen verantwortlich gemacht. Die EU habe sich wie eine Wand gegen Italien gestellt, sagte Di Maio. Allerdings machten Händler auch heftige Spannungen innerhalb der italienischen Regierungskoalition für die Verunsicherung verantwortlich. Am Nachmittag stehen in den USA noch Zahlen zum Bausektor auf dem Kalender. Zuletzt hatten sich die Anzeichen für eine Abkühlung am Häusermarkt gemehrt. Zudem stehen einige Reden von Notenbanker an. In Deutschland wird sich Bundesbankchef Jens Weidmann äußern. In Großbritannien stehen Notenbankchef Mark Carney und der Chefvolkswirt der Bank of England, Andrew Haldane, dem Parlament Rede und Antwort.