FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach US-Konjunkturdaten unter 1,07 US-Dollar gesunken. Am Nachmittag rutschte der Kurs bis auf ein Tagestief bei 1,0689 US-Dollar, nachdem er am Morgen bei 1,0730 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0714 (Donnerstag: 1,0720) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9333 (0,9328) Euro.
Preisdaten hatten die Spekulation auf eine eher späte Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed gestützt, was dem Dollar Auftrieb verlieh und den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. Im März war der Preisauftrieb in den USA, gemessen am Preisindex PCE, etwas stärker als erwartet ausgefallen. Die Inflationsrate stieg auf 2,7 Prozent, die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittel) betrug 2,8 Prozent. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der Fed.
Zudem sind die Inflationserwartungen der US-Verbraucher gestiegen. Auf Sicht von einem Jahr kletterten sie im April auf 3,2 Prozent, von 2,9 Prozent im Monat zuvor, wie aus einer Erhebung der Universität von Michigan hervorgeht. Die US-Notenbank berücksichtigt die erwartete Teuerung in ihrer Geldpolitik und strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Bei der nächsten Zinssetzung der Fed in der kommenden Woche wird am Markt fest mit unveränderten Leitzinsen gerechnet. Die erste Zinssenkung wird am Devisenmarkt wegen der hartnäckigen Inflation mittlerweile erst frühestens im Spätsommer erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85643 (0,85675) britische Pfund, 168,03 (166,76) japanische Yen und 0,9779 (0,9792) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2338 Dollar gehandelt. Das waren etwa 5 Dollar mehr als am Vortag.
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